Das Analysehaus Franke und Bornberg hat die aktuelle Ausgabe ihres Ratings zur privaten Unfallversicherung veröffentlicht. Schon gleich zu Beginn haben die Analysten gute Nachrichten: Unfallversicherungen leisten mehr denn je. Laut Franke und Bornberg hat sich die Tarifqualität seit dem Erstrating im Jahr 2011 stetig verbessert. Der kleine Wermutstropfen: Für Versicherer und Verbraucher wird es dadurch zunehmend komplex, den geeignetsten Tarif zu finden.
Neuerungen in der aktuellen Auflage
Für das diesjährige Rating hat das Analysehaus einige Änderungen vorgenommen. Das liegt unter anderem an der gestiegenen Qualität. „Unfalltarife sind mittlerweile so leistungsfähig, dass wir auf die Unterteilung in Grund- und Topschutz verzichten können“, kommentiert Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg. Der neue Ansatz orientiert sich dabei am bisherigen Topschutz-Niveau.
Zudem unterscheidet das aktuelle Rating nicht mehr zwischen Tarifen mit und ohne Gesundheitsprüfung. Bisher hatten Tarife mit Gesundheitsprüfung in der Regel einen höheren Mitwirkungsanteil – also einen prozentual festgelegten Prozentsatz, bis zu dem Versicherer auf eine Leistungskürzung verzichten, wenn eine Vorerkrankung die gesundheitlichen Folgen eines Unfalls verschlimmern. „Da inzwischen auch Tarife ohne Gesundheitsfragen hohe Mitwirkungsanteile vorsehen, bewerten wir jetzt alle Unfalltarife in einer einzigen Gruppe und nach einheitlichen Kriterien“, so Franke.
Eine weitere Anpassung: Die Analysten haben einige Punkte zum „erweiterten Unfallbegriff“ klarer gefasst. Darunter fallen beispielsweise die Aspekte Eintrittswege und Stoffe. Hier seien allerdings „verlässliche Standards“ nötig, denn Versicherer seien beim erweiterten Unfallbegriff bislang „recht kreativ unterwegs“. „Das macht einen aussagekräftigen Vergleich für Vermittler nicht leichter“, sagt Franke.
Etwa jeder zehnte Tarif mit Topnote
Für die diesjährige Auflage des Ratings wurden insgesamt 417 Tarife von 76 Versicherern analysiert. Ungefähr jeder zehnte davon (9,6% bzw. 40 Tarife) erhielt die Höchstnote FFF+ (hervorragend). Fast die Hälfte der untersuchten Tarife wurden mit FFF (sehr gut) bzw. FF+ (gut) bewertet (siehe Grafik).
Rund jeder dritte Tarif tummelt sich im unteren Mittelfeld. Knapp 16% der Tarife sind als mangelhaft (F) oder sogar ungenügend (F-) bewertet worden.
Versicherer, die mit mindestens einem Tarif die Bestnote FFF+ erhalten haben, sind (in alphabetischer Reihenfolge): Alte Leipziger, Baloise, die Bayerische, Die Haftpflichtkasse, Gothaer, HanseMerkur, IDEAL, INTER, Interlloyd, Janitor, RheinLand, Rhion, Stuttgarter, VGH, VHV und WWK.
Seite 1 Franke und Bornberg: Unfalltarife werden immer leistungsfähiger
Seite 2 Verfehlen der Mindeststandards resultieren in niedrigerer Ratingklasse
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