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23. Juli 2013
Finanzstabilitätsrat benennt systemrelevante Versicherer

Finanzstabilitätsrat benennt systemrelevante Versicherer

Erstmals für den Versicherungsbereich hat das Financial Stability Board (FSB) am 18.07.2013 eine Liste mit global systemrelevanten Versicherungsunternehmen (G-SIIs) veröffentlicht. Als einziges deutsches Versicherungsunternehmen ist die Allianz SE gelistet. Bei den für G-SIIs zukünftig geltenden Maßnahmen bilden funktionsfähige Abwicklungs- und Sanierungspläne einen wichtigen Bestandteil zum Schutz der Versicherungsnehmer.

BaFin begrüßt die Veröffentlichung

Das FSB hatte bereits 2011 eine Liste global systemrelevanter Banken (G-SIBs) veröffentlicht. Zwar handelt es sich bei der globalen Systemrelevanz von Versicherern um eine andere Art der Systemrelevanz als etwa bei Banken, da bei Versicherern untereinander kein Handel stattfindet. Jedoch ist die Identifikation systemrelevanter Versicherungsunternehmen ein essentieller Schritt, um die Finanzstabilität zu wahren und die Versicherungsnehmer zu schützen, betont die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in einer Erklärung. BaFin begrüßt die Fortschritte, die das FSB und die IAIS (International Association of Insurance Supervisors) mit der Veröffentlichung der Liste und der Identifizierung global systemrelevanter Versicherungsunternehmen unternehmen.

Neun Versicherungsunternehmen sind gelistet

Als G-SIIs aufgeführt sind die Versicherungsunternehmen Allianz SE, American International Group, Inc., Assicurazioni Generali S.p.A., Aviva plc, Axa S.A., MetLife, Inc., Ping An Insurance (Group) Company of China, Ltd., Prudential Financial, Inc. und Prudential plc.

Auf der FSB-Liste finden sich derzeit keine Rückversicherungsunternehmen. Das heißt jedoch nicht, dass diese als nicht systemrelevant angesehen werden. Vielmehr wird über deren Systemrelevanz im kommenden Jahr entschieden.

Für die als G-SII eingestuften Versicherungsunternehmen sollen ab 2019 etwaige Kapitalzuschläge (Higher Loss Absorbency) für besonders systemrelevante Risiken gelten, für die bis 2015 Implementierungsdetails entwickelt werden sollen. Zwingende Voraussetzung dafür ist ein globaler Ansatz zur Loss Absorbency. Daher erarbeitet die IAIS derzeit eine gemeinsame Basis zur Loss Absorbency, die im Jahr 2014 fertig gestellt werden soll.