Daten müssen zentral bereitgestellt werden
PriceHubble arbeitet daran, den Wertbeitrag von ESG-Faktoren systematisch aus Marktdaten abzuleiten, stößt hier aber auf Grenzen hinsichtlich der Datenverfügbarkeit. Es werden daher alle Marktteilnehmer gefragt sein, zukünftig unkompliziert Daten bereitzustellen – letztendlich profitieren alle von der Möglichkeit einer effizienten und nachvollziehbaren Bewertung.
Generell ist wohl die größte Herausforderung, dass für wichtige Faktoren, die ESG-Qualität abbilden, bisher in Deutschland meist nur dezentrale Datenmengen verfügbar sind. Diese in Immobilienbewertungsmodelle einfließen zu lassen, erfordert enorme Kapazitäten. Außerdem müssen die benötigten Daten wie beispielsweise die Verfügbarkeit von Ladesäulen für E-Autos, Umweltfaktoren oder Immissionen überhaupt erst bereitgestellt werden, um sie zuverlässig berücksichtigen zu können. Die Herausforderung sehen wir darin, alle relevanten Daten eines Anbieters mit einer Vielzahl externer und besonders dezentraler Daten zusammenzuführen und daraus per KI belastbare Analysen hinsichtlich der ESG-Qualitäten zu formulieren.
Breiter Informationsbedarf
So reicht der Bedarf an ESG-relevanten Informationen von der Bilanz der Baustoffe über die Überwachung von Verbrauchsdaten wie etwa Strom, Wärmeenergie, Wasser und Abfall bis hin zur klassischen Due Diligence im Ankaufsprozess, die um Nachhaltigkeitsaspekte erweitert werden muss. Wer keine umfassenden Daten zum (Wohn-)Gebäude, zum Standort und lagebezogene soziodemografische Daten liefern kann, ist sonst beim Verkauf bald im Nachteil.
Ein Trend zu einer konsequenten Nachhaltigkeit – auch ohne politischen Druck – ist in der Immobilienwirtschaft klar erkennbar, und das wird sich auch in der Immobilienbewertung widerspiegeln. Neben gesetzlichen Vorgaben wird die Nachfrage aber letztendlich vom Endkunden gesteuert. Fragt dieser zukünftig ESG-relevante Faktoren zur Energieeffizienz, zur Verfügbarkeit von Elektroladestationen, Mobilitätskonzepte wie Carsharing, Nutzung von Solarenergie oder weitere Umweltfaktoren vermehrt nach, wird sich auch das Angebot dahingehend wandeln. Projekte, die darauf abzielen, werden attraktiver und in der Endkonsequenz wird sich das auch auf die Preise niederschlagen.
Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 12/2021 und in unserem ePaper.
Bild: © Parradee – stock.adobe.com
Seite 1 ESG: Neue Dimension der Nachhaltigkeit in der Immobilienbewertung
Seite 2 Daten müssen zentral bereitgestellt werden
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können