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14. Dezember 2020
Erwartungen ans Jahr 2021 – Drei Maklerbetriebe mit einem Ausblick
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Erwartungen ans Jahr 2021 – Drei Maklerbetriebe mit einem Ausblick

Mit einem erneuten Lockdown geht das Corona-Jahr 2020 allmählich zu Ende. Auf welche Herausforderungen stellen sich die Vermittlerschaft im neuen Jahr ein und welche Themen stehen auf der Agenda? AssCompact hat bei Vermittlerinnen und Vermittlern nachgefragt. Hier geben drei Maklerbetriebe Auskunft.

Julie Schellack, Partnerin der MARTENS & PRAHL Versicherungskontor GmbH & Co. KG
Frau Schellack, welche Erwartungen haben Sie an das Jahr 2021?

Covid-19 wird uns auch im Jahr 2021 beschäftigen. Wir rechnen mit Umsatzrückgängen und Insolvenzen. Von Versichererseite befürchten wir eine Reduzierung der persönlichen Ansprechpartner: durch Personalabbau, die Beschränkung von Kontaktmöglichkeiten – insbesondere für kleinere Vertriebspartner – und wegen der zunehmend digitalen Bearbeitungsmodelle, die den persönlichen Austausch nicht vollständig ersetzen können.

Deckungsengpässe, Sanierungen und ein sich weiter verhärtender Markt werden uns 2021 fordern. Bestrebungen der Versicherer nach Ausschlüssen wie zum Beispiel für pandemische Risiken oder Silent Cyber erschweren die Lage und bestätigen: Die Unterstützung durch fachkundige Versicherungsmakler ist für unsere Kunden wichtiger denn je.

Wo setzen Sie die Schwerpunkte im neuen Jahr?

Dank unserer besonderen Struktur mit freien Unternehmern vor Ort sind wir gut aufgestellt. Wir werden die Erfahrungen aus der Pandemie individuell für unsere Kunden aufarbeiten und den Blick auf aktuelle Risiken richten, wie zum Beispiel Cyber. Gruppenübergreifend wird die Optimierung von Technik und Prozessen weiter im Fokus stehen, sowie die Förderung unserer Mitarbeiter. Als M&P-Gruppe wollen wir weiter wachsen, mit Partnern, die sich eine langfristige Zukunft ihrer Unternehmen wünschen. Und wir hoffen sehr darauf, sobald wie möglich den partnerschaftlichen Austausch wieder persönlich führen zu können: in der Gruppe, mit Kunden und mit Versicherern.

 

Dr. Verena Stephan, Geschäftsführerin der FrauenFinanzBeratung Barbara Rojahn & Kolleginnen AG & Co. KG
Frau Dr. Stephan, wie lautet Ihre Einschätzung zum Jahr 2021?

Die Corona-Krise wird uns in Europa auch im kommenden Jahr begleiten. Die Eindämmung der momentanen zweiten Welle wird jedoch sehr unterschiedlich in den Ländern gehandhabt und der zu erwartende Schaden wird nach Einschätzung vieler Volkswirte besonders in Frankreich und dem Vereinigten Königreich erheblich sein.

Ein wichtiger Unterschied zum Frühling ist jedoch in den intakten Lieferketten für die Industrie zu finden, was sich wirtschaftlich positiv für das kommende Jahr auswirken wird. Ob 2021 ein „back to normal“ bringen wird, bleibt abzuwarten.

Worauf legen Sie den Fokus 2021?

Schwerpunkt im Jahr 2021 wird nach wie vor das Thema „Altersvorsorge“ sein. Ziel ist es, in einer anhaltenden Nullzinsphase weiterhin eine attraktive und sichere Altersvorsorge zu bieten und diese langfristig zukunftsfähig zu gestalten. Dabei sehen wir einen Schwerpunkt in der nachhaltigen Kapitalanlage. Fondsbasierte Rentenversicherungen mit einer breiten, auch nach ESG-Kriterien gefilterten Fondspalette, bilden das Fundament der Vertragsgestaltung – egal, in welcher der drei Schichten der Altersvorsorge.

 

Peter Przybilla, Geschäftsführer der HENGSTENBERG & PARTNER GmbH
Herr Przybilla, mit welchen Erwartungen gehen Sie ins neue Jahr?

Wenig überraschend haben wir den Ausblick für 2021 gesenkt. Unsere Branche wird erst im nächsten Jahr feststellen, wie hoch der Abrieb nach Auslaufen der Corona-Maßnahmen beim Insolvenzrecht, Rettungsschirm und Kurzarbeitergeld sein wird. Das Thema Altersvorsorge wird aufgrund der finanziellen Auswirkungen deutlich an Nachfrage verlieren.

Wir bleiben aber vorsichtig optimistisch, dass sich der Abrieb im Rahmen hält und die Nachfrage wieder an Fahrt gewinnt, sobald die Impfungen beginnen und demzufolge die Lockerungen kommen.

Welche Schwerpunkte haben sie 2021 auf der Agenda?

Unbenommen der Pandemie werden wir die Vertiefung unserer Kundenbetreuung weiter vorantreiben. Es gilt die bis dato gut ausgebaute Digitalisierung zu verfeinern. Vor allem die Rundumbetreuung für den Bestandskunden mit dem richtigen Produkt für den jeweiligen Kunden im Hinblick auf seine Bedürfnisse muss noch digitaler gelöst werden. Auch gilt es Prozesse zu verbessern. Dazu benötigen wir noch weitere Tools wie zum Beispiel über unsere VEMA-Maklergenossenschaft. Wir befinden uns aber auf einem guten Weg.