Karriererückschläge: „Es gibt doch immer Schlimmeres“
Einige sportliche Schicksalsschläge musste Neureuther in seiner Karriere aber wegstecken, wie von Bentzel im Talk resümierte: 2014 auf dem Weg zum Flieger nach Sotchi verunglückte er z. B. aufgrund von Blitzeis mit dem Auto. Trotz des Unfalls machte er sich am nächsten Tag auf den Weg zu den Olympischen Spielen. Grund war allerdings auch, dass all seine Ärzte und Physiotherapeuten ebenfalls dort vor Ort waren und er dort die für ihn beste Versorgung bekam.
2018 erlitt er dann einen Kreuzbandriss und musste letztlich den Sport eine Zeit lang aufgeben. „Das war nicht leicht zu akzeptieren.“ Die folgende sechsmonatige Pause verbrachte er im Besonderen mit der Familie, da in dieser Zeit auch seine erste Tochter geboren wurde. Von der Moderatorin darauf angesprochen, wie gut er diese schweren Zeiten gemeistert hat, sagte er nur: „Es gibt doch immer Schlimmeres“.
Projekt „Beweg dich schlau“ soll Kinder dazu bringen, Körper und Kopf zu benutzen
Neureuther, der auch Kinderbücher schreibt, bemängelte im Talk mit von Bentzel, dass das Schulsystem Bewegung nicht genügend fördere. Besonders am Herzen liegt ihm daher auch sein Projekt „Beweg dich schlau!“. Es soll Kinder dazu bringen, sich zu bewegen und gleichzeitig Aufgaben zu lösen – also etwas für Körper und Kopf zu tun. Rund 10.000 Kinder sind laut Neureuther bereits dabei, außerdem gibt es eine „Beweg dich schlau!“-Championship. Die Aufgaben werden in Zusammenarbeit mit der TU München wissenschaftlich entwickelt und evaluiert. Das Projekt ist Teil der Felix-Neureuther-Stiftung, die hauptsächlich mit Unternehmen zusammenarbeitet und sich dadurch auch selbst tragen soll. Unter anderem soll bei Kindern nach der Pandemie-Pause auch wieder das Interesse an Vereinen geweckt werden. Zudem soll der Unterricht „bewegter“ werden, indem Kinder z. B. durch Bewegung Rechnen lernen, so Neureuther. Und an dieser Stelle schlug er den Bogen zu den Versicherungsunternehmen: Auch diese wüssten ja, wie es etwa um Diabetes oder Demenz stehe und dass dies Krankheiten seien, denen durch Bewegung vorzubeugen sei.
Einsatz für die Natur
Zusammen mit dem National Geographic war Neureuther zur „Rettung für die Alpen“ unterwegs. Zu den Impressionen des Gletscherschwundes machte Neureuther folgendes Statement: „Wenn du sowas siehst und selber auch noch Kinder hast, weißt du, dass du etwas ändern musst.“ Wichtig sei es ihm auch, „raus in die Natur“ zu gehen. Danach den eigenen Müll wieder mitzunehmen „ist doch nicht so schwer“, ergänzte Neureuther, wofür er sich noch einen Applaus abholte.
Neureuther betont Wichtigkeit von Bewegung
So kamen Neureuther und von Bentzel noch mal auf die Schule zu sprechen und der ehemalige Skirennläufer fragte kritisch, warum es denn noch kein Fach „Natur und Umwelt“ in der Schule gebe, in dem es um Nachhaltigkeit gehe. Dort könnten sich die Kinder seiner Ansicht nach auch sehr gut bewegen, z. B. bei Ausflügen in die Natur. Seine abschließende Botschaft in der Speaker’s Corner 2022 war, dass sich alle – inklusive der Anwesenden – im Arbeitsalltag oder eben danach mehr bewegen sollten. (lg)
Bilder: © DKM
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