Lösungen für Maklerpools erforderlich
In den vergangenen Jahren ist der Versicherungsvertrieb durch eine Reihe von Fusionen und Übernahmen in Bewegung geraten. Besonders auffällig ist die Entwicklung im Maklermarkt. Viele kleine Maklerbetriebe haben Schwierigkeiten, die steigenden Kosten für IT, Regulatorik und Marketing zu bewältigen. Sie schließen sich daher größeren Maklerhäusern an oder werden übernommen. Zusammenschlüsse bringen Maklern mehrere Vorteile. Die Unternehmen nutzen gemeinsam Vergleichssoftware, Produktdatenbanken und Marketingressourcen. Das verschafft ihnen eine bessere Marktposition und mehr Verhandlungsmacht gegenüber Versicherern.
Die größeren Maklerpools investieren zunehmend in benutzerfreundliche Online-Plattformen, über die sie ihre Kundinnen und Kunden beraten und Policen abschließen können. Für Endverbraucher wird der eigentliche Vermittler weniger sichtbar, während die Poolmarke stärker hervortritt. Zu beobachten ist außerdem eine stärkere Segmentierung des Marktes: Während manche Maklerbüros sich auf Nischen spezialisieren (zum Beispiel auf hochvermögende Kundschaft, Firmenkunden oder exklusive Produkte), bleibt der Massenmarkt in den Händen weniger großer Strukturen. Das verändert den Wettbewerb, da kleinere Anbieter neue Alleinstellungsmerkmale finden müssen, um zu bestehen.
Diese Konsolidierung führt zu einer weiteren Professionalisierung. Zugleich steigt für Versicherer der Druck, passgenaue Lösungen für Maklerpools bereitzustellen und ihre Produkte in digitale Vergleichs- und Abschlussstrecken zu integrieren.
Nachhaltigkeit muss als Mehrwert deutlich werden
Immer mehr Versicherer positionieren sich zunehmend als verantwortungsbewusste Unternehmen. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher nennen ESG-Aspekte als entscheidend für ihre Auswahl. Doch wie sieht es in der Praxis aus? Eine ältere GDV-Umfrage von 2022 hat ergeben, dass 45% der Befragten die Nachhaltigkeitsstrategie von Versicherern als wichtig oder sehr wichtig ansehen. Neuere Erhebungen zeigen, dass Kundinnen und Kunden sich zwar wertorientiert äußern, in vielen Fällen aber nur einen geringen Mehrpreis (5 bis 10%) für „grünere“ Tarife tolerieren. Höhere Aufschläge könnten zu einem Abwandern in günstigere Produkte führen, insbesondere in preissensiblen Zielgruppen.
Letztlich bleibt offen, ob Kundinnen und Kunden für „grünere“ Versicherungsprodukte wirklich dauerhaft höhere Prämien bezahlen werden. Viel wird davon abhängen, wie Versicherer ihren Mehrwert darstellen und ob die Regulierung für zusätzliche Transparenz und Vertrauen sorgt.
Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 04/2025 und in unserem ePaper.
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