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14. März 2024
Die Divergenz ist zurück – Zeit für Multi-Asset

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Die Divergenz ist zurück – Zeit für Multi-Asset

Die Divergenz ist zurück – Zeit für Multi-Asset

Vorsicht bei den „Magnificent Seven“

In einem Wirtschaftsumfeld, in dem Wachstumssorgen stärker als Inflationsbefürchtungen wiegen, dürfte es nicht nur zu einer zunehmenden Divergenz zwischen, sondern auch innerhalb von Anlageklassen kommen. Bei Aktien kommt es daher auf eine gezielte Branchen- und Titelauswahl an. AllianzGI ist im Rahmen der Multi-Asset-Strategie insgesamt verhalten positiv für Aktien gestimmt, mit einer taktischen Präferenz für japanische Titel. Japanische börsennotierte Unternehmen gehören zu den wenigen Unternehmen aus Industrieländern, die noch immer Unterstützung durch niedrige Zinsen erhalten. Angesichts einer stabilen Entwicklung der Unternehmensgewinne, die auf positive makroökonomische Daten und Unternehmensreformen zurückzuführen ist, waren die Bewertungen für solche Titel zuletzt relativ attraktiv.

Einen Blick wert erscheinen zudem Energie-, Banken- und Grundstoffaktien. Der Energiesektor überzeugt mit einem günstigen Mix aus adäquaten Bewertungen, positiven Gewinnrevisionen und einer starken Dynamik. Auch im Bankensektor sind die Bewertungen relativ attraktiv, basierend auf einer gestärkten Ertragsbasis infolge der höheren Zinsen. Allerdings könnte der Sektor unter Druck geraten, falls die Konjunkturflaute in Europa deutlich länger andauert als erwartet. Der Grundstoffsektor schließlich hat das Rezessionsrisiko wohl angemessener eingepreist als andere Branchen. Außerdem manifestieren sich hier positive Auswirkungen jahrelanger Unterinvestitionen sowie der steigenden weltweiten Nachfrage nach Elektromobilität.

Demgegenüber sind unsere Multi-Asset-Portfolios defensiver in Bezug auf die sogenannten „Magnificent Seven“ positioniert. Diese Tech-Aktien erscheinen uns teuer und wir sehen ihre extreme Konzentration im NASDAQ-Index kritisch. Hinter der beeindruckenden Rallye der Technologiewerte 2023 stand primär der Hype um künstliche Intelligenz und insbesondere die neue Chatbot-Generation. Die Frage wird sein, ob und gegebenenfalls welche Unternehmen in der Lage sein werden, die Erwartungen eines KI-­getriebenen Produktivitätsschubs kurzfristig in Ertragspotenzial umzumünzen.

Dynamischer Ansatz ist in unsicheren Zeiten entscheidend

Über das gesamte Anlagespektrum hinweg dürfte künftig ein differenzierter Investmentansatz wichtig sein. In einer Ära mit einem wieder normaleren Zinsumfeld werden nicht alle Anlageklassen gut abschneiden. Infolgedessen ist weiter mit Volatilitätsschüben zu rechnen, was Diversifikation umso wichtiger macht. Anlegern ist eine größere Flexibilität angeraten, auch um jenseits von Anleihen- und Aktienkerninvestments Chancen aufzuspüren. In Phasen größerer Unsicherheit ist zudem ein dynamischer Ansatz wichtig: Anlagesegmente sollten regelmäßig hinsichtlich Chancen infolge von Bewertungskorrekturen abgeklopft werden. Darüber hinaus ist der Einbau optionsbasierter Absicherungsstrategien überlegenswert, um bei abrupten Marktbewegungen Short-Positionen eingehen und in liquide Alternativen investieren zu können.

Grundsätzlich aber ist das ausgewogenere Marktumfeld für Multi-Asset-Strategien mit Blick auf das Jahr 2024 eine gute Nachricht. Die überfällige Neubewertung der Anleiherenditen in Verbindung mit voraussichtlich zunehmenden Divergenzen zwischen Anlageklassen, Regionen und Sektoren kann den Weg für einen aktiveren Asset-­Management-Ansatz ebnen, mit dem sich Alpha-Chancen erschließen lassen.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 03/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © stocker – stock.adobe.com

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Ein Artikel von
Gregor Hirt