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18. März 2023
Die bKV als wichtiges Instrument für KMU im Fachkräftemangel
Die bKV als wichtiges Instrument für KMU im Fachkräftemangel

Die bKV als wichtiges Instrument für KMU im Fachkräftemangel

Die betriebliche Krankenversicherung fasst Fuß. Besonders für kleine und mittelständische Unternehmen bietet sie die Möglichkeit, sich attraktiver auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren. Die Hallesche Krankenversicherung zeigt die Vorteile für den Abschluss dieses Mitarbeiterangebots auf.

Ein Artikel von Sascha Marquardt, Leiter Kompetenzcenter Firmenkunden der Hallesche Krankenversicherung

Man spürt es an allen Ecken und Enden – ob an der Bushaltestelle, beim Bäcker, beim Blick auf den Transporter vor einem im Stau, überall steht: „Mitarbeiter gesucht“. Personal­suche und Personalbindung entwickeln sich zu zentralen Herausforderungen für Unternehmen.

„64% der Arbeitgeber in Deutschland haben Schwierigkeiten, geeignete Fachkräfte zu finden.“ Das ist die ernüchternde Erkenntnis einer Studie von Manpower aus dem Jahr 2018. Das größte Problem? Ein Ende des Fachkräftemangels ist nicht absehbar – ganz im Gegenteil, die Tendenz steigt. Wir stehen erst am Anfang einer Entwicklung. In den nächsten zehn Jahren gehen mehr als sieben Millionen Menschen in den Ruhestand. Mit dem Ausscheiden der Babyboomer geht dem Arbeitsmarkt eine große Zahl an Erwerbspersonen verloren. Immer mehr Unternehmen suchen deshalb nach Möglichkeiten, um sich attraktiver auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren.

Mitarbeiter zu finden und zu binden, ist zum Wettbewerbsfaktor geworden. Die Nach-Corona-Arbeitswelt bietet einerseits Chancen, weil Mitarbeiter auch über größere Distanzen hinweg beschäftigt werden können. Aber sie hat auch ihre Risiken. Denn: Die Nach-Corona-Arbeitswelt ist zusätzlich davon geprägt, dass Beschäftigte, die viel Zeit im Home-Office verbringen, eine geringere Bindung an ihren Dienstherren zeigen als Mitarbeiter, die täglich ins Büro gehen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Präsenz, Homeoffice oder Hybrid? Arbeitssituation und Mitarbeiterbindung in Deutschland“ des Marktforschungsinstituts Heute & Morgen.

Alterung der Gesellschaft drückt Arbeitgeber vonzwei Seiten

Wie also neue Mitarbeiter von sich überzeugen? Doch es geht nicht nur allein darum, geeignete neue Mitarbeiter zu finden und an sich zu binden. Die demografische Entwicklung verschärft den Druck auf den Arbeitsmarkt auch von einer anderen Seite. Mitarbeiter sind die wichtigste Ressource im Unternehmen, doch sind sie oft auch mit privaten Herausforderungen konfrontiert. Das Thema Pflege wird dabei immer relevanter. Mit einer alternden Bevölkerung wird die Anzahl der pflege­bedürftigen Menschen auch in Zukunft wachsen. Der BARMER-Pflegereport rechnet bis 2030 mit mehr als sechs Millionen Pflege­bedürftigen. Das ist ein Anstieg von 30% in nur acht Jahren. Zugleich nimmt die Zahl professioneller Pflegekräfte stetig ab. 2030 fehlen demnach etwa 500.000 Personen.

Für Arbeitgeber bedeutet das auch: Immer mehr Arbeitnehmer werden sich neben ihrem Beruf um ein pflegebedürftiges Familienmitglied kümmern. Laut dem Deutschen Gewerkschaftsbund und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung übernimmt bereits heute jeder elfte Beschäftigte Verantwortung für eine pflegebedürftige Person. Viele müssen ihre Arbeit reduzieren, um die Pflege leisten zu können.

Eine betriebliche Kranken­versicherung schafft Wettbewerbsvorteil für KMU

Nicht nur mit Home-Office-Möglichkeiten und einem attraktiven Gehalt, sondern auch mit diversen freiwilligen Leistungen können Arbeitgeber ihren Wert für neue Mitarbeiter, aber auch für vorhandene Arbeitnehmer steigern. In Zeiten von Fachkräftemangel ein nicht zu unterschätzender Wettbewerbsvorteil. Investitionen in die Arbeitgeber-Marke und die Mitarbeiterbindung lohnen sich also. Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) entfaltet als Personalzusatzleistung dabei eine besonders große Wirkung und ist auch häufig eine günstige Wahl, wenn man die Kosten der verschiedenen Instrumente vergleicht.

Die aktuellen Zahlen des Verbands der Privaten Krankenversicherung e. V. belegen das gesteigerte Interesse. Die Rede ist von einem Boom bei der bKV: 2022 hat sich das starke Wachstum unvermindert fortgesetzt. 22.300 Betriebe mit einer Zahl von 1,8 Millionen Personen hatten im vergangenen Jahr einen bKV-Vertrag. Die durchschnittliche Größe der Betriebe liegt bei 80 Beschäftigten. Das zeigt, wie sehr die bKV insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen überzeugt. Das Wachstum von 22,5% im Jahr 2022 fällt mitten in eine Krisenzeit. Das zeigt: Die bKV ist gerade in schwierigen Zeiten ein wichtiges Instrument gegen den Fachkräftemangel.

KMU positionieren sich als attraktive, gesundheitsbewusste und nachhaltige Arbeitgeber

Die Vorteile der bKV für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind vielfältig. Mitarbeiter fühlen sich durch eine betriebliche Krankenversicherung mehr wertgeschätzt. Das verbessert nicht nur die Zufriedenheit einzelner Arbeitnehmer, sondern kann auch das Betriebsklima insgesamt verbessern. Gleichzeitig verringert eine bKV Krankenausfälle, entlastet Mitarbeitende bei der Pflege von pflegebedürftigen Angehörigen – und kann so die Produktivität im Betrieb steigern.

Eine bKV ist eine wirksame Alternative zu einer Gehaltserhöhung. Die Beitragszahlungen sind als Betriebsausgaben steuerlich absetzbar.

Ein weiterer Vorteil gewinnt aktuell immer mehr an Bedeutung. Insbesondere bei jüngeren Kundengruppen wird Nachhaltigkeit zum Wettbewerbsfaktor. Bei Ausschreibungen oder Zulieferungen müssen Firmen vermehrt darlegen, wie sie Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen. Neben Klimaschutz oder betrieblichem Umweltschutz umfassen die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen mehr, nämlich auch Gesundheit und Wohlergehen. Eine betriebliche Krankenversicherung wirkt positiv auf die Gesundheit der Beschäftigten und kann als Nachweis für nachhaltiges Handeln in die Unternehmensdarstellung einbezogen werden.

Grundsätzlich haben Arbeit­geber viele Möglichkeiten bei der bKV. Beim Budgetmodell ist ein Paket an Leistungen mit einer vorher festgelegten Budgethöhe pro Mitarbeiter wählbar. Jeder Ver­sicherte kann Leistungen aus verschiedensten Bereichen dann jährlich und nach Belieben in Höhe des Budgets nutzen. Dieses Budgetmodell lässt sich durch weitere Ergänzungen, zum Beispiel für Vorsorge oder die stationäre Unterbringung im Krankenhaus, einfach aufstocken. Bei einer betrieblichen Pflegelösung rückt das Alter oder eine unvor­hergesehene Pflegebedürftigkeit in jüngeren Jahren in den Fokus.

Fazit: bKV schafft starken Nutzen

Eine betriebliche Krankenver­sicherung schafft Mehrwert für die Mitarbeiter und damit für die Firmen. Sie kann Gesundheitsangebote für die Beschäftigten enthalten oder Entlastung bei der Pflege von Angehörigen bieten. Kleine und mittlere Unternehmen können damit punkten.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 03/2023, S. 34 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Parradee – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Sascha Marquardt