Als ein Tabuthema kann der Umgang mit dem eigenen Tod heutzutage nicht mehr bezeichnet werden. Der Studie „Tod und Sterben in unserer Gesellschaft“ zufolge, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der DELA Lebensversicherungen durchgeführt hat, haben sich über drei Viertel der Befragten bereits Gedanken über das eigene Ableben gemacht und über zwei Drittel von ihnen haben schon mit Familienangehörigen oder Freunden darüber gesprochen. Auslöser für solche Gespräche waren laut YouGov-Studie häufig Todesfälle und schwere Krankheiten im familiären Umfeld und oder eine eigene schwere Krankheit, zu allermeist jedoch einfach das eigene Älterwerden.
Darüber reden: ja, dafür vorsorgen: nein
Allerdings deckt die Studie auch auf, dass nur wenige Menschen finanziell und organisatorisch vorsorgen, um im Ernstfall ihre Angehörigen zu entlasten. Nur knapp die Hälfte aller Befragten, die sich schon einmal mit dem eigenen Tod befasst haben, hat dann auch den nächsten Schritt getan und genauere Vorstellungen vom „letzten Weg“ entwickelt. Und von diesen wiederum hat nicht einmal ein Fünftel eine Regelung für Bestattung und Trauerfeier getroffen. Übertragen auf alle Befragten haben somit nur 7% der Bevölkerung in irgendeiner Form selbstbestimmt für die Folgen des eigenen Todes vorgesorgt.
Risikoempfinden rückt Tod in weite Ferne
Eine mögliche Erklärung für das fehlende Handeln sieht die Studie im persönlichen Risikoempfinden: Das eigene vorzeitige Ableben und das des Ehepartners oder Lebensgefährten werden lediglich von 19 bzw. 13% der Befragten als sehr wahrscheinlich oder wahrscheinlich eingeschätzt und stehen damit gemeinsam mit der Befürchtung, von Krieg persönlich betroffen zu sein, am Ende der Risikospirale. Deutlich stärker in der Wahrnehmung als persönliche Risiken sind der Studie zufolge Covid-19 (38%), Pflegedürftigkeit (32%) und Naturkatastrophen (30%).
„Richtiges Alter“ fürs Vorsorgen unbekannt
Zudem sei vielen Befragten unklar, welches das „richtige Alter“ für die Todesfallvorsorge sei. Der überwiegende Teil von zwei Fünfteln der Befragten ist der Ansicht, dass es ein solches Alter nicht gibt. 10% siedeln es zwischen 30 und 40 Jahre und jeweils 12% zwischen 40 und 50 Jahre sowie zwischen 50 und 60 Jahre an. Und: Die Kosten einer Bestattung und Trauerfeier beziffern laut Studie über ein Drittel der Befragten auf 3.000 bis 5.000 Euro, ein weiteres Viertel schätzt diese auf 5.000 bis 7.000 Euro. Nur 13% der Umfrageteilnehmer gehen von einem höheren Betrag aus. Laut Walter Capellmann, Hauptbevollmächtigter der DELA Lebensversicherungen in Deutschland, liegen diese Kosten heute bei rund 6.000 bis 8.000 Euro und in vielen Regionen bereits deutlich darüber.
Makler als Vorsorgeexperten
Hier fördert die Studie also hohen Beratungsbedarf zutage, der vor allem von unabhängigen Versicherungsvermittlern genutzt werden kann, die sich ihren Kunden gegenüber als umfassende Vorsorgeexperten positionieren können. Aber nicht nur die eben genannten Fehleinschätzungen rund um das Risikoempfinden, das passende Alter zur Vorsorge bzw. die Höhe der Bestattungskosten bieten Ansatzpunkte zur Beratung. Beratungsbedarf zeigt die Studie auch im Hinblick auf das Thema Vorsorgeverfügungen: Knapp ein Drittel der Befragten haben keine Kenntnis über diese Möglichkeit der Vorsorge. Weitere knapp zwei Fünftel haben zumindest davon gehört, haben aber keine genaueren Kenntnisse. Ein Drittel kennt zwar Vorsorgeverfügungen, aber nur etwas über die Hälfte davon hat auch eigene Vorsorgedokumente angelegt – zumeist eine Vorsorgevollmacht.
Die Möglichkeit, mit einer Sterbegeldversicherung oder einem Bestattungsvorsorgevertrag vorzusorgen, ist über zwei Dritteln bzw. knapp einem Drittel der Studienteilnehmer bekannt. Befragt nach den Möglichkeiten einer finanziellen Vorsorge für Bestattung und Trauerfeier, hält die Hälfte aller Befragten eine Sterbegeldversicherung für geeignet. Als weitere Möglichkeiten gesehen werden Lebensversicherung, klassisches Sparbuch und Aktienfonds. Wenn es um die Leistungsmerkmale einer Sterbegeldversicherung geht, ist den Teilnehmern der Schutz vor steigenden Kosten und Inflation, die Abschlussmöglichkeit auch im höheren Alter sowie mit und ohne Gesundheitsprüfung, der Zugriff auf juristisch geprüfte Vorsorgedokumente und die Möglichkeit zur Wunschbestattung sehr wichtig bzw. eher wichtig.
Selbstbestimmtes Handeln muss hervorgehoben werden
Befragte, die eine Vorsorge getroffen haben, wurden zumeist durch die Empfehlung von Bekannten und Freunden, über ihren Versicherungsmakler oder durch Berichte in Tageszeitungen und Zeitschriften auf das Thema aufmerksam. Bei der Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod geben knapp zwei Drittel der Befragten in der Studie an, dass die Vorteile eines selbstbestimmten Handelns deutlicher gemacht werden müssten und es mehr Information über die mit dem eigenen Tod verbundenen Vorsorgevollmachten brauche. Nahezu ebenso viele meinen, dass die Öffentlichkeit insgesamt mehr über den Umgang mit Tod und Bestattung informiert werden sollte und über die Hälfte hält dies bereits in jüngeren Jahren für angebracht.
Informationen zur Studie „Tod und Sterben in unserer Gesellschaft“ gibt es hier.
Bild: © Animaflora PicsStock – stock.adobe.com
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