Die Delegierten des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute e.V. (BVK) sind am 19. und 20.05.2022 in Berlin zur BVK-Jahreshauptversammlung zusammengekommen. Darin setzten sich die Vermittler mit zahlreichen Themenkomplexen auseinander und verabschiedeten die jeweiligen Positionen und die damit verbundenen Forderungen an Bundesregierung und EU-Finanzregulierung in einem Leitantrag.
Licht und Schatten im Koalitionsvertrag
An die Adresse der Bundesregierung gerichtet, sieht der BVK im Hinblick auf die Vermittlerbranche Licht und Schatten beim Koalitionsvertrag. Positiv sei das Bekenntnis der Ampel-Koalition zu den drei Säulen der Altersvorsorge, die Nichtberücksichtigung einer „Bürgerversicherung“ sowie der Bestandsschutz für Riesterverträge. Zudem befürworten die Vermittler die Absicht, bei der Altersvorsorgepflicht für Selbstständige eine Wahlfreiheit mit Opt-out für private Altersvorsorge einzuführen.
Altersvorsorge: Standardisiertes Produkt gehe an der Realität vorbei
Die Reformpläne zur privaten Altersvorsorge mit der Einrichtung eines Staatsfonds sowie eines Standardprodukts kritisieren hingegen die Vermittler. Insbesondere den Plan, die mangelnde Finanzierung der gesetzlichen Rente mit 10 Mrd. Euro auszustatten, die über einen Staatsfonds am Kapitalmarkt angelegt werden sollen, werden sehr kritisch gesehen. Dies wird nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein und so keine lebensstandardsichernde Rente für Millionen ermöglichen, heißt es dazu im auf der Jahreshauptversammlung verabschiedeten Leitantrag.
Vermittler als sachverständiger Ratgeber
Weiter fordert der BVK, dass Vermittler als sachverständige Ratgeber und Lotsen für ihre Kunden bleiben sollen. Damit werde weiterhin ein Versicherungsvertrieb mit qualifizierter und persönlicher Beratung gewährleistet und dem Verbraucherschutzgedanken Rechnung getragen. Zudem beansprucht der BVK von der Politik die Berücksichtigung seiner Vorschläge zur Riester-Reform sowie ein Moratorium von neuen Regulierungsvorhaben. Schließlich bringe jede neue Regelung am Markt für den Versicherungsvertrieb zusätzliche Verpflichtungen, sei kostenintensiv und führe zu neuen bürokratischen Belastungen.
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