Ein Artikel von Christian Jaffke, Leiter ProduktManagement Leben & Kranken bei der Jung, DMS & Cie. AG
Das Thema Fachkräftemangel und Arbeitskräftemangel ist auch in deutschen Chefetagen angekommen und eine der großen Herausforderungen für Unternehmen. Qualifiziertes Personal ist so wertvoll wie nie. Im Wettbewerb um gute Mitarbeiter zu punkten und die Talente für sich zu gewinnen, lautet die Aufgabe der Zukunft. Daher sind Zusatzleistungen des Arbeitgebers wichtiger denn je – bei der Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung.
Firmenwagen oder Obstkorb im Sozialraum reicht nicht
Bei Benefits jenseits des Gehalts wie etwa Firmenwagen, Kinderbetreuung oder Obstkorb hat die betriebliche Vorsorge – egal, ob Altersvorsorge (bAV) oder Krankenversicherung (bKV) – eine Sonderstellung: Sie gilt als kompliziert, sperrig, und von den Leistungen profitieren Arbeitnehmer erst viel später. Umfragen zeigen jedoch immer wieder: Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) ist für die Deutschen die mit Abstand beliebteste Zusatzleistung durch den Arbeitgeber. 80% halten sie für wichtig oder sehr wichtig. An zweiter Stelle folgt die betriebliche Krankenversicherung (bKV). Bei der Arbeitsplatzwahl sind bAV- und bKV-Angebote vom Chef für 39% der Deutschen sogar sehr wichtig.
Laut einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens Aon wären rund 70% der Befragten bei automatischer Einbeziehung in betriebliche Vorsorgeleistungen bereit, Teile ihres Gehalts per Entgeltumwandlung in ihre Vorsorge zu investieren. Voraussetzung ist jedoch, dass die Teilnahme an betrieblichen Vorsorgemodellen sowie Änderungen einfach und die Regelungen verständlich sind. Außerdem sollen alle Informationen digital verfügbar sein.
Dennoch werden Benefits wie bAV oder bKV noch von relativ wenigen kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) angeboten – obwohl ja gerade sie es sind, die unter dem Fachkräftemangel und dem härter werdenden Wettstreit um gutes Personal leiden. Ein Grund dafür dürfte sein, dass betriebliche Vorsorgeangebote vom Chef für die Unternehmen und deren Personalabteilungen einen hohen Verwaltungsaufwand darstellen – wenn sie versuchen, alles selbst zu bewältigen.
Großer Beratungsbedarf in Sachen betriebliche Vorsorge
Aber auch die Arbeitnehmer sind in vielen Bereichen noch schlecht informiert, etwa bei den Auswirkungen der betrieblichen Absicherung auf Steuern und Sozialabgaben, beim Thema Gesundheitsprüfung oder der Mitnahme beim Arbeitgeberwechsel. Für Arbeitgeber und für Berater und Vermittler gibt es also viel zu tun, damit diese Informationslücken geschlossen werden.
In 87% der deutschen Firmen sind Regelungen für die Entgeltumwandlung in Ansprüche auf Betriebsrente etabliert. Dennoch greifen in nur 35% der Unternehmen mehr als die Hälfte der Mitarbeiter zu. Es besteht vor allem verstärkter Kommunikationsbedarf, so eine Umfrage des Beratungsunternehmens Willis Towers Watson (WTW) unter 80 bAV- und Fachverantwortlichen aus Firmen aller Größen und Branchen.
Dennoch wird kaum ein Unternehmen bei einem Makler anrufen, um einen Beratungstermin in Sachen betriebliche Vorsorgelösungen zu vereinbaren. Die Initiative muss also von den Vermittlern ausgehen. Es gibt genügend Argumente, um die Firmenchefs von den Benefits der betrieblichen Vorsorge zu überzeugen, wie etwa
- Erhöhung der Mitarbeiterbindung
- Steigerung der Attraktivität für qualifizierte Arbeitnehmer
- Reduzierung der Fluktuationskosten
- Steigende Wertschätzung
- Die Beiträge zu bAV und bKV sind Betriebsausgaben fürs Unternehmen
Neben einer Beratung des Arbeitgebers und seiner Belegschaft durch den Vermittler, ist aber auch die Gewährleistung von schlanken Prozessen in der Bestandsverwaltung ein gewichtiges Argument, um betriebliche Versorgungslandschaften zu einer Erfolgsgeschichte für alle Beteiligten werden zu lassen.
Mit einer einzigen bV-Plattform alle Versicherer in einem System verwalten
Nicht nur Arbeitnehmer, auch Firmen wünschen sich vor allem, ihre betriebliche Vorsorge einfach und effizient zu verwalten. Dafür haben Jung, DMS & Cie. und die eVorsorge Systems GmbH ein gemeinsames Joint Venture unter dem Namen Plug-InSurance gegründet. Berater und Vermittler werden durch diese digitale Spezialplattform für betriebliche Vorsorge unterstützt und informieren zugleich ihre Kunden digital. Zwar gibt es am Markt schon einige solcher Plattformen, doch die Plug-InSurance-Plattform beinhaltet – bisher einmalig in Deutschland – auch den Bereich bKV.
Die Plug-InSurance-Plattform vernetzt alle Beteiligten – Vermittler, Arbeitgeber und Arbeitnehmer – mithilfe eines zentralen Datenhaushalts, sodass Information, Beratung, Abschluss, Verwaltung und Überprüfung vereinfacht werden. Das wichtigste Argument gegenüber potenziellen Firmenkunden: Für die Einrichtung einer betrieblichen Vorsorgelösung müssen keine großen, eigenen personellen und finanziellen Ressourcen bereitgestellt werden.
AssCompact Forum betriebliche Versorgung
Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des AssCompact Wissen Forums betriebliche Versorgung, das am 22.09.2022 in Mannheim stattfindet. Jung, DMS & Cie. und die eVorsorge Systems GmbH sind dort mit ihrem Joint Venture Plug-InSurance an einem Messestand vertreten. Weitere Informationen zum Programm sowie zur Anmeldung finden Sie unter asscompact.de/forum-betriebliche-versorgung.
Bild: © Deemerwha studio – stock.adobe.com
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