Ein Beitrag von Georg Goedeckemeyer, Senior Consultant beim IVFP – Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH
Als Social Benefit für Mitarbeiter entdecken immer mehr Unternehmen die betriebliche Krankenversicherung (bKV). Auf dem Markt bieten etliche Versicherer entsprechende Lösungen für Betriebe an. Da die bKV einen komplexen Sachverhalt abbildet, ist auf Anbieterseite entsprechende Expertise gefragt. So ist es bei der Vertragsgestaltung äußerst wichtig, dass ein Versicherer entsprechend kompetent ist, um Arbeitgebern ein individuelles Angebot unterbreiten zu können. Für den Arbeitgeber geht es nicht nur um die Quantität an unterschiedlichen Zusatzversicherungsbausteinen, sondern vielmehr auch um die Qualität der Bausteine und die dahinterliegende Kompetenz der Anbieter. Denn bei der Implementierung einer bKV gibt es eine Vielzahl von Faktoren zu beachten.
Welche Anbieter mit ihrer Kompetenz überzeugen können, hat das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) im Rahmen eines bKV-Kompetenzratings untersucht. Die Analyse stützt sich auf vier Teilbereiche: Beratung, Vertragsgestaltung, Service & Verwaltung und Produktportfolio.
Luft nach oben bei Information für Arbeitgeber und Beratung
Im Teilbereich Beratung wird die Leistung der Versicherer bei der Implementierung einer bKV untersucht. Konkret geht es um die Unterstützung in der Vertriebsstruktur wie auch die Informationspflichten des Arbeitgebers gegenüber den Arbeitnehmern. Unterschiede zeigen sich insbesondere im Umfang der unterstützenden Maßnahmen, Stichwort: Beratungssoftware. Insgesamt fällt die Beratung bei den meisten Versicherern nur durchschnittlich aus.
bKV-Anbieter punkten in Sachen Beitragsstabilität
Die Vertragsgestaltung ist bei einem komplexen Produkt wie der bKV ein wichtiger Aspekt, um Arbeitgebern ein individuelles Angebot unterbreiten zu können. Flexibilität bei Fragen zu Familienangehörigen, zur Absicherung von Vorerkrankungen oder laufenden Behandlungen zeigt die Kompetenz des Versicherers und wird deshalb entsprechend gewertet. Für Arbeitgeber spielt die Beitragsstabilität eine ganz wesentliche Rolle. Auch hier schneiden die Anbieter durchweg sehr gut ab.
Arbeitnehmerservice und Produktportfolio überzeugen
Rund um die bKV ist es für Kunden wichtig, einen optimalen Informationsservice zu bekommen wie eigens eingerichtete Intranetseiten oder Apps zur Rechnungseinreichung. Auch spielen die Fragen nach der Implementierung einer bKV für Kunden eine wichtige Rolle: Gibt es vielleicht ein Kundenportal für An- oder Abmeldung? Geht es darum, den Beratern und Arbeitgebern bKV-Informationsmaterialien bereitzustellen oder über Markttrends zu informieren, punkten die Anbieter allesamt sehr gut. Im Bereich Produktportfolio sind nahezu alle Anbieter stark aufgestellt. Dieses Ergebnis ist nicht überraschend, da für Arbeitgeber die Vielfalt bei den Leistungen ein wichtiges Entscheidungskriterium ist. Geht es um die gängigen Absicherungen wie Sehhilfen, Vorsorge, Heilpraktiker oder stationäre und ambulante Bausteine, sind die Anbieter stark aufgestellt. Gleiches gilt für den Baustein Zahn. Bei Randthemen wie Hörgeräten, psychischen Erkrankungen und Hilfsmitteln haben die Anbieter noch Luft nach oben.
Orientierung für Vermittler
Als dynamischer Wachstumsmarkt verspricht die bKV für Vermittler hohes Vertriebspotenzial. Mit dem bKV-Rating will das IVFP auch Vermittlern eine Auswahlhilfe geben, zählen für sie doch vor allem Beratungsqualität sowie Service und Verwaltungsqualität des Anbieters.
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Bild: © ipopba – stock.adobe.com

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