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21. April 2023
Bauzinsen: Vorläufige Ruhe vor dem nächsten Anstieg?
Bauzinsen: Vorläufige Ruhe vor dem nächsten Anstieg?

Bauzinsen: Vorläufige Ruhe vor dem nächsten Anstieg?

Die Baufinanzierungszinsen sind zuletzt wieder gesunken. Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender des Kreditvermittlers Dr. Klein, geht davon aus, dass sie erneut steigen könnten. Er sieht Aufwärtspotenzial und rechnet in den kommenden Monaten mit starken Schwankungen.

Laut Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender des Kreditvermittlers Dr. Klein, war der März extrem unruhig. Nachdem die Zinsen für Baufinanzierungen innerhalb weniger Wochen schnell zugelegt hatten, haben sie infolge der Bankenkrise zügig wieder nachgegeben. In der zweiten Märzhälfte sind sie um rund 0,3 Prozentpunkte gesunken.

„Die Anspannungen im Bankensektor haben zuletzt nachgelassen und auch bei den Baufinanzierungszinsen ist es in den letzten Wochen wieder ruhiger geworden“, heißt es von Neumann. Der sogenannte Bestzins von Dr. Klein für eine zehnjährige Baufinanzierung liegt aktuell bei 3,42% (Stand: 19.04.2023) und damit deutlich unter der Marke von 4%. „Die extreme Nervosität aufgrund der Bankenkrise hat für starke Zinsbewegungen gesorgt. Derzeit sehen wir eine Art Ruhe nach dem Sturm – die sich aber vermutlich nicht allzu lange halten wird“, sagt der Dr.-Klein-Vorstand.

Aktuell erwarten die Märkte drei kleinere Schritte bei den Leitzinsen von jeweils 0,25 Prozentpunkten, bis der Höchststand im Herbst erreicht sein wird. „Die Zinsprognose wurde in Folge der Turbulenzen im Bankensektor nach unten korrigiert: Die Märkte hoffen zurzeit, dass die Notenbanken die Zinsen nicht mehr allzu stark erhöhen können, um das Finanzsystem nicht weiter zu belasten“, so Neumann weiter.

Mit hoher Volatilität ist zu rechnen

Neumann glaubt nicht daran, dass der Markt Sicherheit gewinnt: „Die Inflationsbekämpfung stellt die EZB immer noch vor große Herausforderungen, bei deren Bewältigung sie um Glaubwürdigkeit kämpfen muss. Die Kerninflation steigt und es wird immer deutlicher, dass sich die Teuerung nicht so schnell verflüchtigt wie angenommen – und wie bislang vom Markt eingepreist. Eine Vorhersage, wann der Scheitelpunkt bei den Zinsen erreicht ist, ist aktuell pure Spekulation.“

Der Vorstandsvorsitzende von Dr. Klein sieht deshalb immer noch Aufwärtspotenzial für die Baufinanzierungszinsen und rechnet mit starken Schwankungen in den nächsten Monaten. Die Lage sei extrem fragil und der Markt reagiere hochgradig nervös. Sowohl im Falle von deutlichen Zinsschritten sowie bei einer Drosselung des Tempos gebe es merkliche Ausschläge. „Die Möglichkeit, dass die Bauzinsen temporär auch wieder deutlich über 4% steigen, ist durchaus gegeben“, erklärt Neumann. (tk) 

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