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18. Februar 2025
Baugenehmigungen auf niedrigstem Stand seit 2010
Baugenehmigungen auf niedrigstem Stand seit 2010

Baugenehmigungen auf niedrigstem Stand seit 2010

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurde im Jahr 2024 in Deutschland der Bau von 215.900 Wohnungen bewilligt. Das waren 16,8% weniger als im Vorjahr. Weniger neue Wohnungen waren zuletzt vor 14 Jahren genehmigt worden. Der ZIA fordert von der Politik einen Neustart beim Wohnungsbau.

Im vergangenen Jahr wurde hierzulande Baugenehmigungen für 215.900 Wohnungen erteilt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, ist die Zahl genehmigter Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr somit um 43.700 und damit auf den niedrigsten Stand seit 2010 gesunken. Gegenüber dem Jahr 2023 lag der Rückgang bei 16,8%. Die Zahl ist zum dritten Mal in Folge zurückgegangen. Weniger neue Wohnungen waren zuletzt im Jahr 2010 genehmigt worden: da waren es 187.600. In den Zahlen sind die Baugenehmigungen für Wohnungen sowohl in neuen als auch in bestehenden Gebäuden enthalten.

Fast 20% weniger Baugenehmigungen im Neubau

Im Jahr 2024 wurden 172.100 Neubauwohnungen genehmigt und damit 19,4 % oder 41.500 Neubauwohnungen weniger als im Vorjahr. Rund 93% der Genehmigungen für Neubauwohnungen machten in Deutschland 2024 Unternehmen und Privatpersonen aus. Entsprechend prägen diese beiden Gruppen die Gesamtentwicklung.

Deutlicher Rückgang bei Ein- und Mehrfamilienhäusern

Besonders stark gesunken ist im Neubau die Zahl der Baugenehmigungen bei Einfamilienhäusern, und zwar um 20,3% oder 9.600 auf 37.900. Bei Zweifamilienhäusern betrug der Rückgang 11,3%. Diese beiden Gebäudearten werden im Allgemeinen von Privatpersonen errichtet und machen rund ein Drittel (29,4%) der im Jahr 2024 genehmigten Neubauwohnungen in Deutschland aus.

Rund zwei Drittel (66,4%) der im Jahr 2024 genehmigten Neubauwohnungen hierzulande werden in Mehrfamilienhäusern errichtet. 2024 ist die Zahl der Baugenehmigungen gegenüber 2023 um 19,7% zurückgegangen.

Weniger neue Bauvorhaben auch bei Nichtwohngebäuden

Auch die Zahl der neuen Bauvorhaben bei Nichtwohngebäuden wie Fabrikhallen oder Büroobjekten bewegte sich im Jahr 2024 unterhalb des Niveaus von 2023. Laut Destatis ist hier der umbaute Raum zentraler Indikator zur Messung der Bauaktivität. Bei den genehmigten Nichtwohngebäuden ist dieser 2024 gegenüber 2023 um 2,9% auf 193,0 Mio. m3. Das ist der niedrigste Wert seit 2014.

ZIA fordert Maßnahmen zu Deregulierung und Beschleunigung

Vor dem Hintergrund der vorläufigen Statistik ruft der Zentrale Immobilien Ausschuss e. V. (ZIA) zu einem Neustart der Wohnungsbaupolitik auf. „Deutschland darf sich nicht an Wohnungsmangel gewöhnen, sondern es braucht neue Antworten der Politik auf eine verschärfte Lage“, betonte ZIA-Hauptgeschäftsführerin Aygül Özkan. „Wir brauchen jetzt zwingend einen politischen Schulterschluss im Zeichen von Beschleunigung, Deregulierung und Bürokratieabbau.“ Der künftigen Bundesregierung müsse ein echter Neustart gelingen. Auch die Länder und die Kommunen müssten bei einem politischen Kraftakt ihren Part übernehmen. (tik)