War die Situation für Baufinanzierer in den letzten Jahren noch relativ komfortabel, so spannt sich die Lage jetzt an – sowohl Kreditinstitute als auch Vermittler finden veränderte Rahmenbedingungen vor. Die Branche konsolidiert sich: Die Bewegung weg von Ein-Produkt-Strategien hin zur Vermittlung an ein breites Spektrum von Produktanbietern gewinnt an Tempo. Zu den Kriterien, die über den nachhaltigen Geschäftserfolg bestimmen, gehören neben einem großen Produktgebernetzwerk eine hohe Bereitschaft für Innovationen sowie klug eingesetzte technologische Entwicklungen, die den Menschen unterstützen.
Die Nutzererfahrung zählt
Baufinanzierungen bleiben ein lukratives Geschäft. Mit steigenden Immobilienpreisen wächst der Finanzierungsbedarf, und ein Ende dieses Trends zeichnet sich nicht ab. Allerdings verschärft sich der Wettbewerb um Immobilienfinanzierungen: Die Stückzahlen reduzieren sich. Schon in diesem Jahr hat sich phasenweise abgezeichnet, dass weniger Objekte auf dem Markt sind, Bestandsimmobilien eher gehalten als verkauft werden und der Neubau alleine den Markt nicht beleben kann. Ursache hierfür sind die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, die die Möglichkeiten von alternativen rentierlichen Investments stark einschränkt, sowie die anhaltenden Unsicherheiten durch die noch nicht überstandene Pandemie.
Wenn der Kuchen größer wird, allerdings aus weniger Stücken besteht, müssen sich die Marktteilnehmer strecken, um das Geschäft zu machen. Und hier sehe ich ganz deutlich: Nur die Anbieter werden langfristig bestehen können, die ihr Geschäftsmodell an der Nutzererfahrung ausrichten. Kunden erwarten zukünftig auch von Finanzprodukten, was sie aus den großen Webshops kennen: Es muss einfach funktionieren, schnell und transparent sein. Nicht umsonst kaufen acht von zehn erwachsenen Deutschen über den Online-Händler Amazon ein: Kunden erwarten die größtmögliche Auswahl auf einen Blick, um daraus die beste Entscheidung für sich treffen zu können.
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