Für die Baufinanzierungsvermittlung war das zurückliegende Jahr kein einfaches. Aufgrund Baufinanzierungszinsen von zeitweise über 4% Prozent, stark gestiegenen Lebenshaltungskosten und politische Unsicherheiten ist die Zahl der Immobilienfinanzierungen deutschlandweit deutlich geschrumpft. Auch der Baufinanzierungsvermittler Hüttig & Rompf konnte sich der Krise nicht entziehen. Wie das Unternehmen mitteilt, sei das Geschäft mit Baufinanzierungsvermittlungen bei Hüttig & Rompf weniger stark zurückgegangen als der Gesamtmarkt.
Stabilisierung im vierten Quartal 2023
Wie es vonseiten des Unternehmens weiter heißt, könnte der Tiefpunkt nun auch überwunden sein. Im vierten Quartal 2023 hat die Zahl der von Hüttig & Rompf vermittelten Immobilienfinanzierungen aufgrund einer vorsichtigen Rückkehr der Eigennutzer in den Markt wieder leicht zugenommen. Den Hauptgrund sieht das Unternehmen in den zuletzt wieder gesunkenen Bauzinsen sowie den niedrigeren Kaufpreisen. Doch das Baufinanzierungsvolumen der Jahre vor dem Zinsschock sei noch lange nicht erreicht.
Bei vielen Eigennutzern und Kapitalanlegern heißt es weiter abwarten
„Es stimmt uns zuversichtlich, dass sich die Anzahl der vermittelten Finanzierungen im Schlussquartal stabilisiert hat“, unterstreicht Benjamin Papo, Vorstandsvorsitzender der Hüttig & Rompf AG. „Viele potenzielle Eigennutzer und Kapitalanleger warten mit dem Kauf allerdings weiter ab. Die Politik wäre daher gut beraten, mehr Mut in der Förderung von Wohneigentum zu zeigen“, so Papo weiter. Es sei wenig sinnvoll, in der gegenwärtigen Situation Fördertöpfe zu schließen, wie das zuletzt mit dem Antragsstopp für diverse zinsvergünstigte KfW-Darlehen geschehen sei. Der Wohnungsmarkt brauche Impulse und keine Bremsklötze.
Preisgünstige ältere Bestandsimmobilien erhalten den Vorzug
Laut Hüttig & Rompf hat das widrige Finanzierungsklima im vergangenen Jahr dafür gesorgt, dass Eigennutzer wie auch Kapitalanleger teilweise neue Präferenzen setzten. So ist der Anteil der kreditfinanzierten Neubauten stark gesunken: Bei Kapitalanlegern von 26% auf 17%, bei Eigennutzern sogar von 32% auf 20%. Außerdem haben ältere bzw. über 20 Jahre alte Wohnimmobilien deutlich an Bedeutung gewonnen. Bei Selbstnutzern entfiel aus Objekte dieser Alterskategorie 71% der Finanzierungen, bei Kapitalanlegern waren es sogar 75%. Das bedeutet eine deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr, im dem sich der Anteil auf lediglich 58% bzw. 66% belaufen hat.
„Nach dem Wirrwarr beim Heizungsgesetz sind die Preise für ältere Immobilien überdurchschnittlich gesunken. Diese Chance ließen sich offensichtlich einige interessierte Käufer nicht entgehen. Neubauten litten hingegen unter den gestiegenen Bau- und Materialkosten,“ erklärt Vorstandschef Papo. (tik)
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