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17. Dezember 2024
Baufinanzierung: Kreditsumme nähert sich Rekordhoch
Baufinanzierung: Kreditsumme nähert sich Rekordhoch

Baufinanzierung: Kreditsumme nähert sich Rekordhoch

Laut einer Analyse des Kreditvermittlers Dr. Klein haben sich Kaufinteressenten im November im Schnitt 314.000 Euro von der Bank für die Immobilienfinanzierung geliehen. Dies ist der bislang höchste Wert des Jahres 2024. Das bisherige Rekordhoch lag im Dezember 2021 bei 319.000 Euro.

Angehende Häuslebauer und Immobilienkäufer nehmen zuletzt wieder höhere Darlehen für die Finanzierung ihres Eigenheims bei einem Kreditinstitut auf. Im November betrug die durchschnittliche Darlehenshöhe 314.000 Euro. Das sind 1.000 Euro mehr als im Oktober und somit der bislang höchste Wert des Jahres 2024. Im Vorjahresmonat nahmen Kaufinteressenten einen um 26.000 Euro niedrigeren Kredit der Bank für den Erwerb einer Immobilie in Anspruch. Das bisherige Rekordhoch lag im Dezember 2021 bei 319.000 Euro.

Tilgungssatz weiterhin niedrig

Mit der Höhe der Tilgung lässt sich der monatliche Betrag beeinflussen. Im November lag der Satz, mit dem Immobilienkäufer ihr Darlehen anfänglich ablösen, bei 1,74%. Wie die Auswertung von Dr. Klein weiter zeigt, bedeutet dies keine Veränderung zum Vormonat. Seit Jahresanfang verharr der Wert mit einer sehr geringen Schwankungsbreite von lediglich 0,1% auf eher niedrigem Niveau. Vor dem vierten Quartal 2022 waren demgegenüber anfängliche Tilgungssätze jenseits der Marke von 2% gängig. Mit Beginn des Zinsanstiegs 2022 begann der Abwärtstrend der Tilgungshöhe, wie Michael Neumann erläutert.

Beleihungsauslauf geht leicht zurück

Der Beleihungsauslauf gibt den fremdfinanzierten Anteil am Beleihungswert einer Immobilie an. Im Oktober hatte der Wert erstmals die Schwelle von 88% überschritten. Im November ist er nun auf 87,51% gesunken. Dennoch bleibt eine Zunahme um 2,26% gegenüber dem Vorjahresmonat. Kreditnehmer haben also im November 2024 weniger Eigenkapital in die Finanzierung ihres Eigenheims eingebracht als ein Jahr zuvor.

Standardrate konstant

Anhand der Standardrate lässt sich die monatliche Belastung einer Baufinanzierung über einen langen Zeitraum hinweg vergleichen. Sie berechnet sich anhand einer Kreditsumme von 300.000 Euro, 2% Tilgung, 80% Beleihungsauslauf sowie zehn Jahren Zinsbindung. Seit Mitte dieses Jahres ist die Standardrate kontinuierlich gesunken. Im November hat sich der Abwärtstrend nun abgebremst: Die Rate verharrt mit 1.375 Euro auf dem gleichen wie im Oktober. Im November des Vorjahres bewegte sich die monatliche Rate nach dieser Musterrechnung mit 1.540 Euro noch auf einem deutlich höheren Niveau.

Anteil an KfW-Darlehen verringert sich

Der Anteil von KfW-Darlehen am gesamten Baufinanzierungsvolumen schwankt seit Jahresbeginn in einem Korridor zwischen 7 und knapp unter 10%. Im November war die Nachfrage leicht rückläufig – von 9,34% im Oktober auf nun 9,03%. Im Vorjahresmonat waren die KfW-Darlehen ähnlich gefragt mit einem Anteil von 8,88%.

Zinsbindung im Jahresverlauf relativ konstant

Die durchschnittliche Zinsbindung betrug im November zehn Jahre und gut elf Monate. Sie bewegt somit in einer ähnlichen Zeitspanne wie bereits im bisherigen Jahresverlauf 2024: Die Schwankungen betrugen nach unten wie nach oben maximal zwei Monate. Laut Michael Neumann von Dr. Klein verdeutlicht diese Konstanz, dass Kreditnehmende in Deutschland bei ihrer Baufinanzierung auf Planbarkeit sowie die Absicherung gegen ein Zinsänderungsrisiko setzen. (tik)

Bild: © Ngoc – stock.adobe.com