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24. April 2023
Bargeld und Einlagen sind größter Geldvermögensanteil
Bargeld und Einlagen sind größter Geldvermögensanteil

Bargeld und Einlagen sind größter Geldvermögensanteil

Nachdem in den ersten drei Quartalen das Geldvermögen privater Haushalte fortlaufend gesunken war, setzte im letzten Quartal 2022 die Wende ein. Im Vergleich zum Vorjahr aber hat sich das Vermögen um einiges reduziert. Bei über 40% des Vermögens handelt es sich um Bargeld und Einlagen.

Die Deutsche Bundesbank hat einen neuen Quartalsbericht über das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland veröffentlicht. Konkret geht es um das letzte Quartal des Krisenjahres 2022. In diesem wurde die Stimmung bei den privaten Haushalten jedoch besser, denn es gab im Gegensatz zu den drei Vorquartalen einen Anstieg zu verzeichnen.

Geldvermögen der privaten Haushalte steigt wieder

Zum Jahresende betrug das Geldvermögen der privaten deutschen Haushalte 7,254 Bio. Euro. Damit ist der Wert zum ersten Mal seit dem vierten Quartal 2021 wieder gestiegen. Die privaten Haushalte erhöhten ihre Forderungen um insgesamt 68 Mrd. Euro. Außerdem wurden nach drei Quartalen deutlicher Bewertungsverluste wieder Bewertungsgewinne in Höhe von insgesamt 43 Mrd. Euro verbucht.

Nennenswert ist, dass es sich bei 42,9% dieser 7,254 Bio. Euro um Bargeld oder auf einem Bankkonto befindliche Einlagen handelt. Ob diese Einlagen verzinst sind, gibt die Statistik nicht preis. Gestiegen sind die Bestände an Bargeld und Einlagen erneut deutlich um 35 Mrd. Euro.

 

Bargeld und Einlagen sind größter Geldvermögensanteil
Gemischte Ergebnisse bei der Geldanlage

Aktien und sonstige Anteilsrechte erworben wurden nur wenige, dennoch gewannen sie deutlich an Wert mit einem Anstieg von 32 Mrd. Euro. Pensions- und Versicherungsansprüche verloren aufgrund der steigenden Zinsen dagegen im vierten Quartal 2022 21 Mrd. Euro an Wert. Die steigenden Zinsen sorgten allerdings für außergewöhnlich viele Erwerbe von Schuldschreibungen, also Anleihen (12 Mrd. Euro).

Die Anteile an Investmentfonds sind laut Statistik der Bundesbank um knapp 19 Mrd. Euro gestiegen, sie kauften allerdings weniger Anteile als noch zu Beginn des Jahres.

Verbindlichkeiten gehen weiter nach oben

Die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte stiegen weiter und betrugen zum Ende des Jahres 2022 2,137 Bio. Euro – 12 Mrd. Euro mehr als im dritten Quartal. Trotzdem fiel die Verschuldungsquote auf 55,2%, was auf die im vierten Quartal nominal stärker gestiegene gesamtwirtschaftliche Leistung zurückzuführen gewesen sei, so die Deutsche Bundesbank. Die Verschuldungsquote entspricht der Verschuldung im Verhältnis zum nominalen Bruttoinlandsprodukt (gleitende Vierquartalssumme). Zusammengenommen wuchs das Nettogeldvermögen der privaten Haushalte im vierten Quartal auf 5,117 Bio. Euro nach einem Rückgang im Vorquartal. (mki)

Bild: © Richard Villalon – stock.adobe.com; Grafik: © Deutsche Bundesbank