Versicherungsmakler direkt anzubinden verliert an Attraktivität. Das lassen aktuelle Marktgeschehnisse vermuten. Es gibt Versicherer, die Vertriebsvereinbarungen auflösen und auf die Möglichkeit verweisen, die Zusammenarbeit künftig über einen Pool laufen zu lassen. Die Anbindung von Einzelmaklern wird aufwendig – das gilt sowohl für die technische Anbindung als auch für die Maklerbetreuung. „Wir lassen das die Pools machen“, scheint folglich an manchen Stellen die Devise zu lauten. Gut, kann man argumentieren, dafür bekommt weiterhin ein Großteil der Pools ja auch einen sogenannten Overhead. Für den aufwendigen Ausbau der IT reicht dieser allein aber oft auch nicht mehr, es fließt immer häufiger Geld von Investoren in die Maklerdienstleister.
Für den jeweiligen Versicherungsmakler ist es ärgerlich, wenn die Direktanbindung gekündigt wird. Allerdings ist die Entwicklung auch keine Einbahnstraße. Makler gehen ja auch umgekehrt den Weg und suchen bewusst die Anbindung an einen Pool. Interessanterweise oft eben auch, um weiter unabhängig zu bleiben. Der Kostendruck wird stärker und Maklerbetriebe benötigen effiziente Lösungen, um wirtschaftlich bestehen zu können. Und die kommen aktuell eben oft vom Maklerpool.
So kommt es am Markt der Versicherungsvermittlung zu deutlichen Verschiebungen. Dabei kämpfen alle Beteiligten um ihre Wirtschaftlichkeit. Der lang erahnte Wandel durch Regulierung und Digitalisierung gewinnt an Dynamik. Die Entwicklung bei der Direktanbindung ist dafür wohl nur ein kleines Unterpfand. (bh)
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