Ein Konsortium aus dem Münchner Versicherer Allianz, der Fondsgesellschaft BlackRock und dem japanischen Lebensversicherer T&D Holdings wird den hessischen Run-off-Spezialisten Viridum übernehmen. Das haben die Gesellschaften am Mittwoch, den 19.03.2025 in einer gemeinsamen Pressemitteilung mitgeteilt. Das Konsortium übernimmt die Anteile des derzeitigen Mehrheitseigners Cinven, der die Viridium Gruppe im Jahr 2013 gemeinsam mit der Hannover Rück gegründet hat.
Die Hannover Rück, genau wie die Generali, die ebenfalls an Viridium beteiligt ist, bleiben als Aktionäre investiert. Das Konsortium ist so strukturiert, dass auch weitere langfristige Finanzinvestoren beteiligt werden können, heißt es in der Pressemitteilung.
Damit hat sich das Konsortium rund um die Allianz gegen weitere Interessenten durchgesetzt. Unter anderem soll der deutsche Run-off-Spezialist Athora bis zuletzt im Rennen gewesen sein. Die ersten Berichte, dass Viridium verkauft werden soll, tauchten bereits im Jahr 2023 auf.
Viridium bleibt als Plattform unabhängig
Viridium wird als Plattform unabhängig bleiben, heißt es. Das Unternehmen aus Neu-Isenburg wird auch in Zukunft von seinem derzeitigen Managementteam geleitet werden. An dem Geschäftsmodell des Run-off-Spezialisten wird sich durch den Deal ebenfalls nichts ändern. Die Finanzkraft der neuen Eigentümer ermöglicht es Viridium, als „unabhängige, eigenständige Plattform weiter erfolgreich zu wachsen und für ihre 3,4 Millionen aktuellen sowie für ihre zukünftigen Kundinnen und Kunden eine finanziell sorgenfreie Zukunft zu sichern“.
Der Gesamtwert des Deals beläuft sich auf etwa 3,5 Mrd. Euro. Die Anteile sind unter den Mitgliedern des Konsortiums und anderen Investoren verteilt. Den größten Anteil hält T&D Holdings.
Die Transaktion soll in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden. Sie steht aktuell unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die zuständigen Aufsichtsbehörden und weiterer marktüblicher Abschlussbedingungen.
Warum hat Cinven Viridium verkauft?
Cinven hatte 70 % der Anteile von Viridium gehalten. Der Finanzinvestor war allerdings angesichts seines Handlings mit der italienischen Tochtergesellschaft Eurovita in Konflikt mit den europäischen Versicherungsregulierungsbehörden geraten. Daraufhin hatte die BaFin Bedenken an dem Verkauf von mehr als 700.000 Lebensversicherungspolicen der Zurich Gruppe Deutschland an Viridium geäußert. Die Übernahme kann infolgedessen nicht zustande. (js)
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