Versicherer arbeiten auf Hochtouren
In dieser Woche hatte der GDV bereits angekündigt, die Versicherungsbranche werde alles tun, um pragmatisch und effizient zu helfen. Von etlichen Versicherern ist zu hören, dass zusätzliche Kräfte für die Schadenbearbeitung und -aufnahme abgezogen wurden. So auch bei der Gothaer. Gegenüber dem Versicherungsjournal erklärte der Gothaer-Vertriebsvorstand Oliver Büß: „Wir haben umgehend eine Hotline für besonders stark betroffene Vermittler geschaffen und alle verfügbaren Schadenregulierer aus dem gesamten Bundesgebiet in den besonders betroffenen Regionen zusammengezogen, damit die Schäden schnellstmöglich vor Ort besichtigt werden können.“ Bestehende Regulierungsvollmachten der Vertriebspartner wurden vorübergehend erhöht.
Auswirkungen auf die Wohngebäudeversicherung
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Belastungen infolge der hohen Schäden auf die ohnehin schon finanziell gebeutelten Wohngebäudeversicherer auswirken werden. Noch nicht abzusehen ist außerdem, was dies für die Prämien bedeutet. Eine Erhöhung erwartet Reiner Will, Geschäftsführer der Rating-Agentur Assekurata, in einem ersten Schritt nicht. Vielmehr würden die Versicherer beobachten, ob es sich um ein Einzelereignis oder einen Trend handle. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung erklärte Will: „Mittelfristig könnte es gewisse Auswirkungen auf die Prämie geben.“ Zudem werde die Branche das Unwetter dafür nutzen, bei ihren Kunden intensiv für den Abschluss der zusätzlichen Elementarschadenversicherung zu werben, wie es im Bericht der Süddeutschen weiter heißt.
Die Gothaer hat gegenüber dem Versicherungsjournal bereits angekündigt, Kunden, die sich jetzt für einen Elementarschutz interessieren würden, aber durch Unwetter geschädigt wurden, trotz Vorschaden Versicherungsschutz anzubieten.
Bund beschließt Hilfspaket für Hochwasserregionen
Inzwischen hat das Bundeskabinett schnelle und unbürokratische Finanzhilfen für die vom Hochwasser betroffenen Regionen auf den Weg gebracht. So will sich der Bund zur Beseitigung unmittelbarer Schäden an Gebäuden und der kommunalen Infrastruktur vor Ort sowie zur Überbrückung von Notlagen mit Mitteln in Höhe von zunächst 200 Mio. Euro zur Hälfte an den Soforthilfen der Länder beteiligen. Außerdem wurden finanzielle Mittel für ein Aufbauprogramm zugesichert.(tk)
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