Die Möglichkeiten der digitalen Zulassung für Pkw sollen deutlich ausgebaut werden. Der Bundesrat hat einem entsprechenden Vorhaben zugestimmt und damit den Weg für Versicherer und andere Dienstleister freigemacht, Pkw-Zulassungen und -Ummeldungen im Auftrag ihrer Kunden zu veranlassen.
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) begrüßt die Entwicklung. „Die Digitalisierung der Verwaltung macht damit einen echten Schritt nach vorn – und die Versicherer gehen ihn gerne mit“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. „Die Zulassung über den Kfz-Versicherer wird den Autokauf oder die Ummeldung nach einem Umzug für viele Menschen deutlich schneller, einfacher und unbürokratischer machen.“
Digitale Zulassung mithilfe eines Video-Ident-Verfahrens
Da Autos nur mit einer gültigen Kfz-Haftpflichtversicherung angemeldet werden können, stünden Halter nach einem Autokauf oder Umzug ohnehin mit ihrem Versicherer in Kontakt, so die GDV. Künftig können sie ihn dann auch gleich mit der Zulassung beauftragen. Kfz-Versicherer oder andere Dienstleister können die Zulassung dann online mit Hilfe eines Video-Ident-Verfahrens beantragen. Bisher kann die Online-Zulassung nur von Privatpersonen mit einem elektronischen Personalausweis veranlasst werden.
Nach der Zulassung werden die entsprechenden Stempelplaketten für die Nummernschilder per Postversand verschickt. In der Zwischenzeit soll der digitale Bescheid bis zu zehn Tage lang als Nachweis ausreichen.
Auch Versicherungsmakler könnten grundsätzlich die Zulassung übernehmen, so der GDV auf Nachfrage. Sollten Makler mit der Software des Versicherers arbeiten, könnten sie über diese den Prozess nutzen. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, ob Softwarehäuser, Pools und andere Dienstleister den Prozess in die jeweilige Makler-Software integrieren.
Regierung geht von guter Nutzung des Services aus
Das Bundesverkehrsministerium geht davon aus, dass infolge der Änderungen jedes zweite Auto von Kfz-Versicherern oder anderen Dienstleistern digital zugelassen werden wird. Diese erhalten für das neue Verfahren bis September die Möglichkeit, über eine eigene Schnittstelle Daten mit dem Kraftfahrt-Bundesamt auszutauschen. (js)
Bild: © Jürgen Fälchle - stock.adobe.com
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