AssCompact suche
Home
Assekuranz
7. August 2024
100 Tage im Amt: Interview mit Dr. Gerrit Böhm

2 / 2

100 Tage im Amt: Interview mit Dr. Gerrit Böhm

Aber die Kundenbedürfnisse wandeln sich. Gerade jüngere und kapitalmarktaffine Menschen legen ihr Erspartes vermehrt in ETFs an. Geht hier eine komplette Zielgruppe für eine versicherungsbasierte Altersvorsorge verloren?

Glauben Sie mir, diese Zielgruppe haben wir im Blick. Es ist ein Thema, das uns beschäftigt und bei dem Produkt-, Prozess- und Servicethemen eine gewichtige Rolle spielen. Und von dem der freie Vertrieb enorm profitieren kann. Doch bitte haben Sie an dieser Stelle Verständnis dafür, dass ich Ihnen heute noch nicht mehr dazu sagen kann.

Der VOLKSWOHL BUND ist Maklerversicherer und soll es Ihren Aussagen zufolge bleiben. Wie beabsichtigen Sie, die Zusammenarbeit mit den Maklern zu stärken, um die Positionierung des Unternehmens zu festigen?

Für mich ist es wichtig, dass wir unsere Vertriebspartner verstehen, und das tun wir. Und zwar die großen Partner genauso wie die kleineren Maklerbüros. Ihre Bedürfnisse sind durchaus unterschiedlich. Wir schaffen es aber, alle individuell zu bedienen und ein Partner für sie zu sein, mit dem sie gern zusammenarbeiten und den sie sogar weiterempfehlen. Das zeigen uns Umfragen wie die AssCompact Studien immer wieder, und darüber freuen wir uns alle wirklich. Gute Produkte gibt es bei fast allen Anbietern, aber die Prozesse und der persönliche Kontakt müssen top sein. Hier kann man, glaube ich, einen spürbaren Unterschied machen.

Die Maklerbranche sieht sich selbst mit Veränderungen wie Konsolidierung, Digitalisierung oder der Diskussion um das Vergütungssystem konfrontiert. Wie tritt der VOLKSWOHL BUND für die Stärkung des Maklervertriebs ein?

Das machen wir zum Beispiel über die Verbandsarbeit. Und wir sind Mitglied verschiedener Interessensvertretungen wie der Bundes­arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Versicherungsmakler (BFV). Tatsächlich führen wir auch persönliche Gespräche mit Politikern, um den Nutzen und die Bedürfnisse der Branche bei diesen Entscheidern ins Blickfeld zu rücken.

Der VOLKSWOHL BUND hat zuletzt die Grundsätze für nachhaltiges Versichern der Vereinten Nationen unterzeichnet. Was genau verändert dieser Beitritt beim VOLKSWOHL BUND?

Das klingt jetzt überraschend, aber eigentlich nicht viel. Letztlich dokumentiert es unser Engagement, das bereits seit Jahren in diesem Bereich sehr groß ist. Wir sind beim Thema Nachhaltigkeit sicher nicht ganz so laut. Gleichzeitig nehmen wir es schon lange sehr ernst und arbeiten sehr intensiv daran, uns kontinuierlich weiterzuentwickeln. Das Unterzeichnen der Grundsätze macht unsere freiwilligen Aktivitäten für uns und andere verbindlicher. Und es motiviert uns weiterzumachen.

Nachhaltige Policen brauchen nachhaltigkeitsaffine Versicherungsinteressenten. Doch hierbei hakt es gegenwärtig gewaltig. Wie gelingt der Turnaround und wie will der VOLKSWOHL BUND dazu beitragen?

Bei unserer Produktlinie NEXT, die den Vertriebspartnern und ihren Kunden ein verantwortungsbewusstes Investieren ermöglicht, steigt das Neugeschäft signifikant. Viele Kunden wollen, dass ihr Geld nachhaltig arbeitet, und sie handeln entsprechend. Aber nicht für alle ist das der entscheidende Aspekt. Hier sind wir – wie bei anderen Themen auch – alles andere als missionarisch. Letztendlich geben unsere Vertriebspartner den Weg vor. Sie haben die Kunden und wir haben die Produkte dafür.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 08/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Dr. Gerrit Böhm, VOLKSWOHL BUND

Seite 1 100 Tage im Amt: Interview mit Dr. Gerrit Böhm

Seite 2 Aber die Kundenbedürfnisse wandeln sich. Gerade jüngere und kapitalmarktaffine Menschen legen ihr Erspartes vermehrt in ETFs an. Geht hier eine komplette Zielgruppe für eine versicherungsbasierte Altersvorsorge verloren?

 
Ein Interview mit
Dr. Gerrit Böhm