Zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) gibt es derzeit fast täglich neue Meldungen. Die Entwicklung scheint gerade erst am Anfang zu stehen. Nun wird KI von Privatanlegern auch für die Geldanlage genutzt. Für die aktuelle Retail Investor Beat Studie von eToro, einer Social-Investing-Plattform, wurden 10.000 Privatanleger in 13 Ländern befragt, darunter 1.000 aus Deutschland.
Jeder Zehnte nutzt KI bei der Geldanlage
Sie hat ergeben: Jeder zehnte Privatanleger in Deutschland lässt sich mittlerweile von KI-Tools wie ChatGPT unterstützen, um Investments für das eigene Portfolio auszuwählen oder zu ändern. 39% sind offen für die Idee, sich von der Technologie in ihren Anlageentscheidungen helfen zu lassen. Allerdings lehnen auch 42% dies strikt ab. In der Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen sind laut eToro sogar 45% offen für den Einsatz von KI.
KI genießt hohes Vertrauen bei Anlegern
Der Studie gemäß setzen demnach 49% der Anleger ChatGPT-ähnliche Tools bereits ein oder stehen einem Einsatz offen gegenüber. Von diesen würde die Mehrheit, nämlich 62%, KI-Technologie vertrauen, was das Ausführen künftiger Transaktionen betrifft. Aber nicht nur die jüngsten Anleger setzen die smarte Technologie ein, wie die Studie zeigen konnte. In der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen findet sich der höchste Anteil: Tatsächlich lassen sich hier 20% von der Technologie bei der Geldanlage unterstützen. Es folgen die 35- bis 44-Jährigen, hier sind es 15%. Bei der Frage, wie lange die KI-Nutzer bereits an der Börse investieren, liegen Personen mit einer drei- bis zehnjährigen Erfahrung (13%) vorne.
Doch warum überhaupt KI bei der Geldanlage nutzen?
Und warum nutzen die Anleger KI überhaupt? Die häufigste Antwort ist mit 41%, dass sie sich so Zeit bei der Recherche sparen. Auch, dass sie glauben, KI sei die Zukunft des Investierens (39%) und dass die Technologie bessere Entscheidungen treffe als man selbst (31%) spielt eine Rolle. 31% glauben zudem, dass KI bessere Anlagen auswählen könne als ein Fondsmanager.
„Technologie ist bei Weitem nicht fehlerfrei“
„Das wichtigste Motiv ist für viele die Zeitersparnis. KI kann dazu beitragen, dass sich mehr Menschen mit dem Investieren an der Börse beschäftigen und sich so zutrauen, dort anzulegen“, kommentiert Ben Laidler, Global Markets Strategist bei eToro, die Ergebnisse. Gleichzeitig könnten smarte Technologien die Finanzbranche grundlegend verändern. „Interessant ist, dass immerhin fast jeder Dritte meint, dass KI bessere Investments findet als ein Fondsmanager. Aber die Technologie ist bei Weitem nicht fehlerfrei, und das erste Beispiel eines KI-gestützten ETF hat deutlich unterdurchschnittliche Ergebnisse erzielt“, so Laidler.
Investitionen in Technologiesektor
Außerdem wird der Technologiesektor im Allgemeinen von den Befragten sehr optimistisch eingeschätzt. Auf die Frage, in welchen Sektoren sie ihre Investitionen bis Ende 2023 am ehesten erhöhen werden, nannten 35% diese Branche, wobei 15% davon explizit KI angaben.
„KI- und Technologiewerte waren der Performance-Magnat, der die globalen Aktien in diesem Jahr zurück in den Bullenmarkt befördert hat. Die anhaltenden Anzeichen für den Einsatz von KI und das Vertrauen der Privatanleger in den Technologiesektor zeigen deutlich, auf welchen Grundlagen diese Erholung beruht“, meint Laidler. (lg)
Bild: © fotomek – stock.adobe.com
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können