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19. März 2025
„Das Risiko am Berg geht immer mit“

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„Das Risiko am Berg geht immer mit“

„Das Risiko am Berg geht immer mit“

Benjamin Zenger sorgt dafür, den Versicherungsschutz seiner Kunden „bergtauglich“ aufzustellen. Im Gespräch erläutert der Finanz- und Versicherungsmakler u. a., warum es wichtig ist, neben Gesundheitsfragen auch die Frage nach der Freizeitgestaltung gut aufzuarbeiten.

Interview mit Benjamin Zenger, Versicherungsmakler und Gründer von bergtauglich.
Herr Zenger, wie kam es dazu, dass Sie sich auf die Absicherung von Bergsportlern spezialisiert haben? Sind Sie selbst begeisterter Bergsteiger?

Tatsächlich bin ich erst relativ spät zum Bergsport gekommen. 2017 habe ich meinen ersten richtigen Gipfel erklommen. Da war ich bereits seit drei Jahren in der Versicherungsbranche. Danach war ich sehr viel in den Bergen unterwegs. Vor ein paar Monaten habe ich mir den Traum erfüllt und bin nach Garmisch-Partenkirchen gezogen und habe jetzt die Berge direkt vor der Haustür. Die Spezialisierung hat sich also nach und nach ergeben.

Wie verändert Ihre persönliche Leidenschaft für den Bergsport die Art, wie Sie Ihre Kunden beraten?

Am Berg ist alles etwas entspannter. Es würde also eher komisch wirken, wenn ich mit Anzug und Krawatte dasitze und mein Gegenüber siezen würde. Am Berg duzt man sich und ich wähle dann doch lieber das T-Shirt eines Outdoorherstellers.

Darüber hinaus kann man schon eine sehr gute Beziehung zu seinem Gegenüber aufbauen, wenn man Geschichten und Erlebnisse austauscht. Ich erzähle zum Beispiel von dem Tag, als mich die Bergwacht aus der Wand geholt hat – das war zum Glück nur eine Übung –, oder als mein Tourenkollege und ich als Ersthelfer die Bergwacht rufen mussten, weil eine Frau beim Abstieg gestürzt war. Im Gegenzug habe ich einige Geschichten erzählt bekommen. Schöne, aber auch traurige.

Welche Risiken sind im Bergsport am häufigsten – und welche werden oft unterschätzt?

Statistiken zeigen, dass ein Großteil der Unfälle gar nicht bei den extrem riskanten Sportarten auftritt, wie man es intuitiv vermuten würde. Das mag daran liegen, dass weniger Personen das entsprechende Risiko eingehen wollen, aber eine bessere Ausbildung und mehr Erfahrung am Berg wird ebenfalls eine große Rolle spielen.

Viele Unfälle passieren beim einfachen Bergwandern oder auf der Skipiste. Also ist auch das Risiko für „Anfänger“ relativ hoch. Was aber nicht bedeutet, dass man als erfahrene Bergsteigerin oder Bergsteiger fein raus ist. Die Natur macht keinen Unterschied zwischen erfahrenen und unerfahrenen Bergsteigerinnen und Bergsteigern.

Was ist der größte Fehler, den Ihre Zielgruppe beim Thema Versicherungen macht?

Der gleiche wie am Berg: Fehleinschätzung. Einer der häufigsten Sätze, der mir im Alltag begegnet, lautet: „Ich bin ja über den DAV versichert.“ Der Deutsche Alpenverein (DAV) bietet seinen Mitgliedern ein Versicherungspaket an, das sie nach eigenen Aussagen „rundum“ in den Bergen absichert.

Viele verlassen sich auf diese Versicherung. Das ändert sich aber meist schnell, wenn man den Leuten aufzeigt, was im Versicherungsschutz inkludiert ist und was nicht.

Darüber hinaus vergessen viele, dass die Bergung mit dem Hubschrauber oftmals erst der Anfang der ganzen Geschichte ist. Verdienstausfall, bleibende gesundheitliche Schäden, ein Rechtsstreit, der Todesfall … Das alles kommt erst in zweiter Konsequenz.

 
Ein Interview mit
Benjamin Zenger