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8. Mai 2015
LVRG treibt das Sachversicherungsgeschäft im Maklerunternehmen
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LVRG treibt das Sachversicherungsgeschäft im Maklerunternehmen

Eine ganze Zeit lang lag das Sachversicherungsgeschäft in vielen Maklerunternehmen eher im zweiten Regal. Das LVRG bringt es nun wieder nach vorne an die Theke: Das Sachgeschäft gewinnt als wirtschaftliche Grundlage eines Maklerunternehmens an Bedeutung. Einer aktuellen AssCompact-Untersuchung zufolge, wird es in den nächsten Jahren noch deutlich wachsen.

Unabhängige Vermittler beurteilen die Rolle des Sachversicherungsgeschäfts für ihr Unternehmen in den nächsten fünf Jahren deutlich größer als heute und in der Vergangenheit. Wurde dem Kompositgeschäft vor fünf Jahren nur zu 30% eine „sehr große Bedeutung“ zugesprochen, so sind es aktuell 40%. Im Jahr 2020 sind es schon 60%. Dazu kommen weitere 30%, die dem Sachversicherungsgeschäft immerhin noch eine „große Rolle“ zuspricht. Das hat die Studie zu den „AssCompact AWARDs Private Sachversicherung 2015“ ergeben.

Treiber LVRG

Als Begründung für die steigende Gewichtung des Sachversicherungsgeschäfts wird mit 62% das Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) angegeben. Einerseits soll das Sachversicherungsgeschäft die erwarteten sinkenden Einnahmen im Altersvorsorgegeschäft kompensieren, andererseits wird ein Sachbestand mit seinen laufenden Courtagen wieder zum wirtschaftlichen Grundpfeiler eines Maklerunternehmens. „Das Kompositgeschäft ist die Grundlage zur langfristigen Kundenbindung und bildet in der Regel die Substanz eines Maklerunternehmens“, so etwa die Aussage eines Studienteilnehmers. Immer öfter haben die unabhängigen Vermittler dabei auch im Blick, wie sich ein gesunder Bestandsmix auf einen möglichen Bestands- oder Unternehmensverkauf auswirken könnte.

Es ist aber nicht nur das LVRG, das für die zunehmende Relevanz von Haftpflicht, Hausrat, Unfall und Co., verantwortlich gemacht wird. Rund die Hälfte der befragten Vermittler gaben an, dass die aktuellen Produktentwicklungen der Versicherer das Sachversicherungsgeschäft attraktiver macht und rund 40% erkennen eine veränderte Nachfrage aus dem Markt.

Gewerbeversicherung mit größtem Potential

Nach Angaben der für die Studie befragten Makler und Mehrfachvertreter werden in den kommenden ein bis fünf Jahren in allen Komposit-Produktlinien verbesserte Umsatzzahlen erwartet. Lediglich die Kraftfahrtversicherung wird aufgrund des harten Preis- und Onlinewettbewerbs schlechter eingestuft. Das größte Zugpferd stellt die gewerbliche Versicherung dar – 52% sehen hier einen verbesserten Umsatztrend. Die Wohngebäudeversicherung mit 48% und die Unfallversicherung mit 46% folgen als zukünftige Umsatzbringer dahinter.

Damit steht vielen Vermittlerunternehmen eine zumindest teilweise Neuausrichtung ihres Geschäftsmodells bevor: Das Sachversicherungsgeschäft erhält eine deutlich höhere Gewichtung; das geht andererseits zulasten des Vorsorge- und Krankenversicherungsgeschäfts. Dabei sind sich Makler und Mehrfachagenten durchaus im Klaren, dass diese Umstellung kein Selbstläufer ist. Laut Studie ist ihnen deutlich bewusst, dass sie ihre Kompetenz im Bereich Komposit steigern müssen. Deshalb wollen sie sich künftig vermehrt auch an entsprechenden Weiterbildungsmaßnahmen beteiligen. (bh)

Zur Studie

Die Studie „AssCompact AWARD – Private Sachversicherung 2015“ wird von der bbg Betriebsberatungs GmbH in Zusammenarbeit mit dem Institut für Versicherungsvertrieb Beratungsgesellschaft mbH (IVV) herausgegeben. Prof. Dr. Matthias Beenken (FH Dortmund) hat die Studie als wissenschaftlicher Beirat begleitet.

An der Umfrage beteiligten sich 434 Makler und Mehrfachagenten aus dem Adresspool der bbg Betriebsberatungsgesellschaft GmbH. Neben der Ermittlung der AWARD-Gewinner (Die Top-Anbieter der Makler im privaten Sachgeschäft) enthält die Studie viele weitere Erkenntnisse darüber, was unabhängigen Vermittlern im privaten Sachgeschäft wichtig ist. Zudem enthält sie Einzelanalysen zu den untersuchten Produktgebern.

Die Studie kann zum Einzelpreis von 1.950 Euro zzgl. gesetzlicher MwSt. erworben werden. Alle weiteren Informationen finden sich hier.

Den Artikel zur Studie aus AssCompact 05/2015 lesen Sie hier.