Welche Sorgen treiben die Menschen hierzulande um? Im Rahmen ihrer Umfrage „Die Ängste der Deutschen 2019“ hat die R+V bei den Bundesbürgern nachgefragt. Im Mittelpunkt stehen innen- und außenpolitische Probleme. So rangieren ganz oben auf der Liste die Angst vor der Überforderung des Staates durch Flüchtlinge (56%) und die Furcht vor Spannungen durch den Zuzug vor Ausländern (55%). Ebenso viele Menschen (55%) sorgen sich wegen der Folgen von Donald Trumps Politik. In der Umfrage des Vorjahres hatte Trumps Politik mit 69% noch die Angst-Rangliste angeführt. „Seit vier Jahren verdrängen politische Sorgen alle anderen Ängste. Im Fokus stehen dabei die Überforderung der Politiker und drohende soziale Spannungen,“ erklärt Brigitte Römstedt, die Leiterin des R+V-Infocenters.
Furcht vor Terror und Extremismus
Wie die Umfrage weiter zeigt, bereiten den Bundesbürgern gewalttätige Ausschreitungen von Extremisten große Sorgen. So fürchtet fast jeder zweite Befragte (47%), dass sich der politische Extremismus ausbreitet. Damit landet diese Angst auf Platz 5. Am meisten Angst haben die Befragten dabei übrigens vor dem islamischen Extremismus (38%), während die Furcht vor der Bedrohung durch den Rechtsextremismus (25%) geringer ausfällt. Wegen des Linksextremismus machen sich die Menschen dagegen kaum Sorgen (4%). Deutlich nachgelassen hat die Angst vor terroristischen Attentaten. Lag der Wert in den Jahren 2016/2017 noch bei mehr als 70% und immerhin 59% im Vorjahr, beträgt er nun 44%. Das bedeutet Platz 9 im Ranking.
Pflegebedürftigkeit im Alter bleibt Schreckgespenst
Im Alter zum Pflegefall zu werden, bleibt eine große Angst der Menschen hierzulande. So hat fast jeder zweite Deutsche (45%) Angst davor, im Alter pflegebedürftig zu werden. Überschattet von politischen Themen landet diese Furcht in der Rangliste 2019 auf Platz 7. Ein ähnliches Bild zeigte die Umfrage aus dem Vorjahr: Hier lag die Angst vor Pflegebedürftigkeit im Alter zwar nur auf Rang 10, aber mit einem höheren Wert von 52%. Weniger Sorgen bereitet den Bundesbürgern ihre Gesundheit. Lediglich etwa jeder Dritte (35%, Platz 15) fürchtet sich davor, schwer zu erkranken. Weniger Sorgen bereitet den Bundesbürgern dagegen ihre Gesundheit. Lediglich etwa jeder Dritte (35%, Platz 15) fürchtet sich davor, schwer zu erkranken.
Auch hohe Mieten machen den Deutschen Angst
Noch vor der Pflegebedürftigkeit im Alter findet sich ein anderer Themenbereich auf Platz 6 im Ranking, der die Menschen hierzulande umtreibt: Knapper Wohnraum in vielen Gegenden Deutschlands, ein stetiger Aufwärtstrend bei den Immobilienpreisen und hohe Mieten. Dazu hat das R+V-Infocenter die Bundesbürger erstmals befragt. Den Ergebnissen zufolge hat fast jeder zweite Befragte (45%) große Furcht davor, dass Wohnen in Deutschland unbezahlbar wird.
Bundesbürger zeigen sich optimistisch wie lange nicht
Wie die R+V-Langzeitstudie aber auch zeigt, machen sich die Deutschen 2019 insgesamt weniger Sorgen als im vergangenen Jahr. Sie sind so gelassen wie zuletzt vor 25 Jahren. „Die Stimmungslage in Deutschland hat sich verbessert. Durch einen Rückgang bei fast allen Sorgen sinkt der Angstindex – der Durchschnitt aller abgefragten Ängste – von 47% auf 39% und erreicht damit den niedrigsten Wert seit 1994“, so Römstedt. (tk)
Bild oben: © Leonid – stock.adobe.com
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können