Herr Dr. Reitzler, kürzlich bei der Vorlage Ihrer Geschäftszahlen 2016 haben Sie Ihre Ergebnisse als hervorragend bezeichnet. Welche Kennzahlen haben Sie dazu veranlasst?
Der Münchener Verein hat 2016 die Eigenkapitalbasis in seinen drei Sparten Krankenversicherung, Lebensversicherung und Allgemeine Versicherung deutlich gesteigert. Wir haben ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von insgesamt 99,6 Mio. Euro erreicht, das entspricht einer Steigerung von 5,1 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. In der Sparte Krankenversicherung erzielten wir eine Eigenkapitalquote von 33,8%. Die Eigenkapitalquote in der Lebensversicherung lag bei 54,9%, in der Allgemeinen Versicherung erhöhte sie sich auf 56,4%.
Welche Produktbereiche und welche Zielgruppen waren hier ausschlaggebend?
In diesem hervorragenden Ergebnis spiegelt sich der konsequente Fokus auf unsere strategischen Geschäftsfelder wie beispielsweise Pflegezusatzversicherung und Krankenzusatzversicherungen wider. Neben unserer traditionellen Zielgruppe Handwerk konzentrieren wir uns auf die Gruppe der gesetzlich Krankenversicherten. 2016 konnten wir in der Krankenversicherung 21.500 Neukunden für den Münchener Verein gewinnen, in der Krankenzusatzversicherung hat die Zahl der Versicherten um 11% zugenommen. Damit bedienen wir exakt die Anforderungen unserer Vertriebe, die diese Produkte hervorragend aufnehmen. Umfragen bei gesetzlich Versicherten bestätigen die Kaufabsicht gerade im Bereich der Krankenzusatzversicherungen ebenfalls.
Wie hoch ist dabei der Makleranteil?
Der Anteil der Makler am Vertriebsergebnis liegt bei rund 50%. Insbesondere unsere Produkte in der Krankenzusatz- und Pflegezusatzversicherung spielen bei den Maklern eine große Rolle im Vertrieb. So vertrauen viele Vertriebspartner seit Jahren beispielsweise der Deutschen PrivatPflege mit zwischenzeitlich über 200.000 abgeschlossenen Tarifen. Erst Mitte März wurden wir von über 2.100 Maklern im Rahmen der „Makler-Champions“ in der Sparte „Kranken“ zu den TOP 3 aller bewerteten Versicherer gekürt. Damit haben wir bereits im dritten Jahr in Folge von den Maklern Bestnoten erhalten. Für uns ist das ein deutliches Zeichen der Wertschätzung und Bestätigung unserer Arbeit sowie der Vertriebsstrategie und der stetigen Weiterentwicklung unserer Servicequalität.
Erwarten Sie für Ihr Haus weiteres Wachstum aus dem Maklergeschäft?
Die große Wertschätzung, die wir bei den Maklern genießen, ist für uns Ansporn und Motivation zugleich, unsere Aktivitäten im Maklergeschäft noch engagierter und konsequenter auszubauen. Wir gehören zu den besten Makler-Champions, weil wir neben mehrfach ausgezeichneten Produkten einen exzellenten Service und verkaufsorientierten Antrags- und Abschlussprozess mit echtem Mehrwert für die Makler bieten. Letzteren werden wir in Zusammenarbeit mit unseren Vertriebspartnern weiter ausbauen und gehen davon aus, dass wir weiteres Wachstum realisieren werden. Dieses Ziel werden wir auch mit der Unterstützung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Außen- und Innendienst erreichen, die engagiert und leidenschaftlich die Ausrichtung unserer Produkt-, Service- und Beratungsqualität umsetzen.
Welche Entwicklung machen Sie seit Jahresbeginn – Stichwort PSG II – im Bereich der Pflegezusatzversicherung?
Wir sind in der Pflegezusatzversicherung vielversprechend gestartet. Beim Thema Pflegestärkungsgesetz II kommt erst seit Jahresanfang in der Bevölkerung an, dass trotz Erhöhung der Pflegesachleistungen im ambulanten Bereich und trotz mehr Pflegegeld in einigen der neuen Pflegegrade dennoch eine finanzielle Pflegelücke von mindestens 2.000 Euro bestehen bleibt. Wer eine Vollkaskoversicherung in der Pflege haben will, sollte bloß nicht alleine auf dieses Gesetz zählen. Ein privater Pflegeschutz ist unverzichtbar. Wir werden das nutzen, weiter aufzuklären und über sinnvolle private Pflegezusatzversicherungen zu informieren. Dabei ist ein fundiertes Pflege-Know-how unserer Vertriebsmannschaft die Basis für eine individuelle Beratung und das passende Angebot. Pflege ist in unserer Aus- und Weiterbildung ein Prio-1-Thema.
Der Wettbewerb in der Pflege- und Krankenzusatzversicherung verstärkt sich. Immer mehr Bereiche werden einzeln versicherbar, siehe etwa Demenz- oder Krebsversicherungen. Wie sinnvoll sind diese Tarife und welche Richtung werden die Branche und auch der Münchener Verein weiter einschlagen?
Unsere Kernaufgabe ist es, Bewusstsein für unerwartet eintretende Ereignisse und Situationen zu wecken, die das Leben völlig auf den Kopf stellen und mit großer Wahrscheinlichkeit belasten – physisch, psychisch und letzten Endes auch finanziell. Hierzu gehören definitiv „Volkskrankheiten“ wie Demenz und Krebs. Prominente wie Gerd Müller, Rudi Assauer, Margaret Thatcher, Ronald Reagan und Karlheinz Böhm oder Filme wie „Honig im Kopf“ führen uns vor Augen, dass die Krankheit Alzheimer und Demenz jeden treffen kann. Die Deutsche PrivatPflege und die Deutsche DemenzVersicherung bilden eine hervorragende Kombination und ergänzen sich optimal. Die Deutsche KrebsVersicherung bietet zwei aufeinander abgestimmte Gesundheitsbausteine für eine umfangreiche Absicherung. Bereits im Jahr 2015 haben wir als einer der ersten Anbieter eine entsprechende Krebs-Vorsorgelösung auf den Markt gebracht.
Welche Neuerungen planen Sie im Maklermarkt?
Auf der Produktseite verstehen wir uns als Pflege- und Vorsorgeversicherer und werden in diesem Sinne unsere Deutsche PrivatPflege weiter entwickeln und im Laufe des Jahres neue flexible – auf Kundenbedürfnisse individuell anpassbare – Absicherungsmöglichkeiten bieten.
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