Interview mit Dennis Tilin von Dennis Tilin Versicherungsmakler
Hi Dennis, erklär doch mal, wie und warum du dich für die Maklerbranche entschieden hast.
Das war eigentlich ganz simpel. Nach dem Abi wusste ich, dass ich mit Kunden arbeiten will. Ich habe mich in verschiedenen Bereichen beworben, darunter Immobilien und Autohandel. Es musste nicht zwingend die Versicherungsbranche sein. Aber dort wurde ich während der Gespräche am besten betreut, und mir wurden spannende Perspektiven aufgezeigt. Das hat mich überzeugt. So habe ich mich entschieden, Kaufmann für Versicherungen und Finanzen zu werden.
Aber der Weg vom Kaufmann zum selbstständigen Versicherungsmakler war kein direkter, richtig?
Genau. Mein Ausbildungsleiter, den ich sehr geschätzt habe, hat mich stark geprägt und mir das Verkaufen beigebracht. Nach meiner Ausbildung habe ich erst ein Jahr als Handelsvertreter gearbeitet. Diese Zeit war wertvoll, um die Branche besser kennenzulernen. 2022 habe ich dann den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt.
Du bezeichnest dich selbst als „Online-Makler“. Was genau bedeutet das für deinen Arbeitsalltag?
Am Anfang war es schon etwas chaotisch: Beratung und Videoproduktion haben sich mehr oder weniger abgewechselt, wie es halt gerade ging. Heute habe ich feste Drehtage, an denen ich Content gerne auch mal für mehrere Wochen vorproduziere. Die übrige Zeit nutze ich für Beratungen. Ich arbeite aktuell über 50 Stunden pro Woche, weil alle Leads bei mir landen. Mit dem Social-Media-Wachstum kommen immer mehr Anfragen – sowohl von Kunden als auch von Followern, die neuen Content sehen wollen.
Und wie möchtest du dich weiterentwickeln?
Im Januar gründe ich eine GmbH mit meinem ehemaligen Ausbildungsleiter, der jetzt mein Geschäftspartner wird. Wir sind dann sozusagen auf Augenhöhe. Unser Ziel ist es, ein Team aufzubauen, das die Beratungen übernimmt, während ich mich auf Content und Marketing konzentriere. Ich bleibe aber weiterhin als Coach und Betreuer für das Team aktiv. So kann ich den Fokus auf die Lead-Generierung legen und gleichzeitig sicherstellen, dass die Beratungsqualität auf hohem Niveau bleibt.
Du möchtest bei der Kundenberatung also zurücktreten und dich mehr auf Social Media konzentrieren?
Die Hebelwirkung ist enorm. In zwei Stunden Beratung generiere ich vielleicht 2.000 Euro Umsatz, aber in derselben Zeit kann ich ein Video produzieren, das mir Leads bringt, die langfristig mehr Umsatz machen. Social Media ist eine Plattform, die es mir ermöglicht, viele Menschen gleichzeitig zu erreichen. Und mir macht es einfach Spaß, kreativ zu sein und Inhalte zu gestalten, die informieren und unterhalten.
Deine Zielgruppe sind junge Leute. Warum konzentrierst du dich auf diese Altersgruppe?
Berufseinsteiger, Studierende oder junge Berufstätige sind ideal für Produkte wie Berufsunfähigkeitsversicherungen. Sie sind oft gesund, haben keine Vorerkrankungen und können sich günstige Tarife sichern. Social Media passt perfekt, da junge Leute dort besonders aktiv sind. Es ist eine Kombination, die einfach funktioniert: die richtige Zielgruppe und die passende Plattform.
Warum beschäftigen sich viele junge Menschen so wenig mit Versicherungen und Finanzen?
Hauptgrund ist die Schule. Dort wird kaum Wissen zu Finanzen oder Versicherungen vermittelt. Wenn jemand Eltern hat, die das Thema nicht anstoßen, bleibt es meist außen vor. Die meisten hören erst in der Ausbildung von solchen Themen, aber das reicht nicht. Es wäre wichtig, dass junge Menschen zumindest ein grundlegendes Verständnis bekommen, zum Beispiel darüber, wie sie gesetzlich abgesichert sind und wo zusätzliche Absicherung sinnvoll ist.
Was sind die größten Herausforderungen für dein Unternehmen in der Zukunft?
Social Media verändert sich ständig. Von Facebook über Instagram bis TikTok – jede Plattform hat ihre eigenen Regeln und Trends. Man muss verstehen, was funktioniert, und konsequent Inhalte produzieren. Mein Ziel ist, einer der ersten Ansprechpartner zu sein, wenn jemand online nach Versicherungen sucht. Ich möchte, dass die Menschen wissen: „Dem kann ich vertrauen.“
Abschließend: Hast du noch einen Tipp für künftige Jungmakler?
Gerade für Social Media gilt: Dranbleiben! Das ist der Schlüssel. Stumpf weitermachen, egal, ob die Videos viral gehen oder nicht. Solange weitermachen, bis es funktioniert.
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