Makler konnten im vergangenen Jahr ihren Anteil am Vertrieb von Lebensversicherungen weiter ausbauen. Im Jahr 2023 konnten Makler und Mehrfachagenten sich von 30% auf 32% steigern. Das zeigt die 25. Studie zur Lebensversicherung, die das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen WTW kürzlich veröffentlicht hat. Das Unternehmen analysiert dabei das eingelöste Neugeschäft der Lebensversicherer, gemessen am Annual Premium Equivalent (APE).
An der Spitze noch vor den Maklern und Mehrfachagenten stehen Einfirmenvermittler mit einem Anteil von 36% (Vorjahr: 34%). Diese hatten im Jahr 2022 nach langer Zeit die anderen Vertriebskanäle überholt und sich die Topposition gesichert. Verluste verbuchen mussten dagegen Banken. Ihr Anteil am Vertrieb von Lebensversicherungsprodukten sank von 28% im Vorjahr auf 24% im Jahr 2023.
Makler verlieren im Einmalbeitragsgeschäft
Insgesamt betrug das APE-Neugeschäft im Jahr 2023 aus neu eingelösten Versicherungsscheinen 5,8 Mrd. Euro – ein Rückgang von 3% im Vergleich zum Vorjahr. Das liegt vor allem an dem Rückgang im Geschäft mit den Einmalbeiträgen. Hier konnten lediglich Einfirmenvermittler leicht zulegen, während Banken sowie Makler und Mehrfachagenten deutlich Federn lassen mussten. Banken verloren im Vergleich zum Vorjahr bei den Einmalbeiträgen 2,4 Mrd. Euro, Makler und Mehrfachagenten mussten ein Minus von 700 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen.
„Die Zinsangebote der Banken belasten das Einmalbeitragsbeschäft der Lebensversicherer“, kommentiert Henning Maaß, Director Insurance Management Consulting bei WTW in Deutschland. „Unter diesen Umständen waren 17,5 Mrd. Euro neu eingelöste Einmalbeiträge dennoch beachtlich.“
Deutliches Wachstum bei Maklern im laufenden Beitrag
Positiver entwickelte sich das Geschäft mit den laufenden Beiträgen. Hier stieg das Neugeschäft im Vergleich zum Vorjahr um 4% an. Neben den Einfirmenvermittlern haben vor allem Makler bei diesem Vertriebsweg aufgeholt – zu Lasten der Banken (siehe Grafik). „Dieser Vertriebsweg hat derart zugelegt, dass sein Anteil am Neugeschäft mit laufenden Beiträgen nun jedem der Einfirmenvermittler entspricht“, so Maaß.
Seit 2018 verzeichnen Makler und Mehrfachagenten in diesem Segment ein durchschnittliches Wachstum von 4,7% pro Jahr. Einfirmenvermittler konnten durchschnittlich 2,6% pro Jahr zulegen, Banken mit einem Anstieg von etwa 1,5% pro Jahr deutlich hinterherhinken. „Diese Entwicklung ist den Maklern und Mehrfachagenten mit Produkten der betrieblichen Altersvorsorge sowie der Invaliditätsabsicherung gelungen. Dort haben sie seither die größten Zuwächse und sind marktführender Vertriebsweg“, so Maaß.
Betriebliche Altersvorsorge als Wachstumstreiber
Die betriebliche Altersvorsorge hat sich als Wachstumssegment etabliert und konnte in den letzten fünf Jahren ein durchschnittliches Plus von 4,2% pro Jahr verzeichnen, gefolgt von der privaten Altersvorsorge und der Invaliditätsabsicherung. Die Todesfallabsicherung dagegen verzeichnete im gleichen Zeitraum einen jährlichen Rückgang von 6,2%. (js)
Bild: © svetazi – stock.adobe.com
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