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26. November 2024
Wie regionale Beratung auch heute noch funktioniert
Wie regionale Beratung auch heute noch funktioniert

Wie regionale Beratung auch heute noch funktioniert

Der Jungmakler Award 2024 ist zu Ende. Und die Finalisten durften im AssCompact Interview Rede und Antwort zu ihren Ambitionen mit ihren Unternehmen stehen. Mit im Finale war Enrico Kunz. Er hat den Familienbetrieb Ck Vorsorge komplett übernommen und agiert als Regionalmakler am Bodensee.

Interview mit Enrico Kunz von Ck Vorsorge komplett, Finalist beim Jungmakler Award 2024
Hi Enrico, wie bist du in die Maklerbranche gekommen?

Das war fast schon vorprogrammiert. Ich bin in unserem Familienbetrieb aufgewachsen – schon als kleines Kind habe ich unter dem Schreibtisch gespielt. Nach der Schule wollte ich aber erstmal externe Erfahrungen sammeln und habe eine klassische Ausbildung bei der Allianz gemacht. Das war eine wertvolle Zeit, um die Unterschiede zwischen Ausschließlichkeit und Maklerschaft zu verstehen. Nach meiner Ausbildung im Jahr 2019 bin ich dann in den Betrieb eingestiegen und übernahm Stück für Stück mehr Verantwortung.

Du hast Ck Vorsorge komplett mittlerweile übernommen. Wie reibungslos verlief das?

Es gab natürlich Herausforderungen. Mein Ziel war es, die bewährten Strukturen beizubehalten und gleichzeitig Innovationen einzubringen. Wir wollten nicht alles über den Haufen werfen, sondern Bestehendes mit neuen Ansätzen verbinden. Eine besondere Aufgabe war auch, als Sohn in die Führungsrolle zu schlüpfen – das bedeutete, Verantwortung nicht nur für den Betrieb, sondern auch innerhalb der Familie zu übernehmen. Steuerfragen, Bilanzen oder juristische Themen waren ebenfalls Neuland für mich. Vieles davon habe ich mir selbst beigebracht.

Der Markt ist aktuell stark in Bewegung – viele Betriebe werden verkauft. War das bei euch je ein Thema?

Nein, für uns stand ein Verkauf nie zur Debatte. Für mich ist diese Konsolidierungswelle sogar eine Chance. Viele Makler gehen in den Ruhestand, und es entstehen unbetreute Bestände. Ich sehe das als Potenzial, neue Kunden zu gewinnen, ohne Bestände ankaufen zu müssen. Gerade jetzt, wo weniger junge Makler nachkommen, bietet das meiner Generation enorme Möglichkeiten.

Euer Betrieb setzt auf eine klare Familienphilosophie. Wie planst du für die Zukunft, wenn es um Mitarbeiter und Wachstum geht?

Der Familiengedanke bleibt zentral. Wir arbeiten zu dritt: meine Mutter, meine Patentante und ich. Meine Schwester soll in ein paar Jahren ebenfalls ins Unternehmen einsteigen, was den Generationswechsel sichern wird. Ich plane kein exponentielles Wachstum, sondern kontinuierliche Verbesserungen – etwa durch effizientere Prozesse. Unsere Nähe zu den Kunden und der persönliche Kontakt machen uns aus, und das möchte ich erhalten.

Ihr seid in der Nische der Grenzgänger-Beratung tätig. Was macht diesen Bereich so besonders?

Das ist ein spannendes Feld! Viele unserer Kunden arbeiten in der Schweiz und leben in Deutschland. Die unterschiedlichen Sozialversicherungssysteme und Regelungen sind oft komplex und erfordern eine besondere Beratung. In der Schweiz gibt es mehr Eigenverantwortung, und viele Versicherungen funktionieren anders als in Deutschland. Unsere Stärke ist es, die Vorteile beider Systeme zu kombinieren und so das Beste für unsere Kunden herauszuholen.

Wo siehst du den Betrieb in der Zukunft?

Ich möchte das Unternehmen nachhaltig weiterentwickeln, ohne dabei unsere Identität zu verlieren. Für mich bedeutet Erfolg nicht nur Umsatz, sondern vor allem zufriedene Kunden. Ihr Vertrauen und die Möglichkeit, ihre Probleme zu lösen, treiben mich an. Der Plan ist, organisch zu wachsen und weiterhin exzellenten Service zu bieten.

Hast du abschließend einen Tipp für zukünftige Jungmakler?

Genießt die Zeit und seid offen für ganz viele neue Eindrücke und viele Gespräche. Der Jungmakler Award ist gefüllt mit neuem Input für euch. Genießt das!