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18. November 2024
Assekurata: Value-for-Money-Ansätze vernachlässigen Beratung
Assekurata: Value-for-Money-Ansätze vernachlässigen Beratung

Assekurata: Value-for-Money-Ansätze vernachlässigen Beratung

In einer Studie beleuchtet die Assekurata Rating-Agentur Schwächen des „Value-for-Money“-Ansatzes (VfM) in der Altersvorsorge. Die Ergebnisse legen nahe, dass bestehende Modelle in Deutschland und Europa den vielfältigen Bedürfnissen der Verbraucher nicht gerecht werden.

Die demografische Entwicklung belastet das staatliche Rentensystem zunehmend, wodurch private Altersvorsorgeprodukte an Bedeutung gewinnen. Diese Produkte sollen Kapitalbildung, biometrische Absicherung und Flexibilität vereinen. Doch genau diese Vielfalt überfordert viele Verbraucher, was die Notwendigkeit einer qualifizierten und individuellen Beratung unterstreicht. Ohne eine fundierte Aufklärung bleiben Risiken und Vorsorgelücken oft unentdeckt. So schreibt es die Assekurata Assekuranz Rating-Agentur in ihrer aktuellen Studie, die Value-for-Money-Ansätze auf ihre Schwerpunkte untersucht – und im Ergebnis eben auch kritisiert.

Kritik an bestehenden VfM-Modellen

Der aktuelle regulatorische VfM-Ansatz konzentriert sich stark auf quantitative Messgrößen wie Rendite-Kosten-Verhältnisse. Dabei bleiben wesentliche Produktmerkmale wie Sicherheit, Flexibilität und Servicequalität auf der Strecke. Die Studie hebt hervor, dass die derzeitige Regulatorik in einigen Bereichen einer differenzierten methodischen Überprüfung nicht standhält und die vielschichtigen Bedürfnisse und Interessen der Kunden unzureichend abdeckt.

Rendite vs. Risiko: Die Herausforderung für Verbraucher

Assekurata analysierte die Renditeentwicklung fondsgebundener Lebensversicherungen und zeigte auf, dass die Erfüllung regulatorischer Renditevorgaben häufig nur mit höherem Risiko möglich ist. Dies steht jedoch im Widerspruch zur Risikoaversion vieler deutscher Sparer. Produkte mit geringen Garantien, die langfristig höhere Renditen ermöglichen könnten, gelten hierzulande oft als unattraktiv. Ein stark renditefokussierter Ansatz birgt zudem das Risiko, Anleger in volatilen Märkten zu enttäuschen und das Vertrauen in Altersvorsorgeprodukte zu schwächen.

Beratungsqualität: Ein entscheidender Faktor

Auch in diesem Zusammenhang kommt die Studie zu dem Schluss, dass die Qualität der Beratung maßgeblich zur Bereitschaft beiträgt, in Altersvorsorgeprodukte zu investieren und daher ein wesentlicher Bestandteil bei der Konzeption des Value-for-Money-Ansatzes sein sollte. „Personen, die im Vorfeld eine Beratung in Anspruch genommen haben, fühlen sich nicht nur besser informiert, sondern haben im Schnitt deutlich höhere Beiträge zur Altersvorsorge und sind sogar zufriedener mit ihrer Entwicklung“, erklärt Lars Heermann, Studienautor bei Assekurata. Dennoch bleibe der Beratungsaspekt in der derzeitigen VfM-Bewertung oft unterrepräsentiert. Insbesondere bei komplexen Produkten wie fondsgebundenen Policen ist die fachkundige Beratung entscheidend, um die langfristigen Ziele der Kunden zu erreichen.

Handlungsempfehlungen für eine zukunftsfähige Regulierung

Um die Altersvorsorge nachhaltig zu stärken, formuliert Assekurata klare Empfehlungen:

  • Erweiterung der Bewertungsmodelle: Qualitative Faktoren wie Beratungsqualität und Produktflexibilität sollen stärker gewichtet werden.
  • Regelmäßige Überprüfung von Benchmarks: Quantitative Kennzahlen müssen kontinuierlich auf ihre Aussagekraft hin geprüft und an Marktveränderungen angepasst werden.
  • Ausgewogene Regulierung: Die Regulierungsmaßnahmen sollten Innovationen fördern und den Wettbewerb stärken, ohne die Verbraucherinteressen aus den Augen zu verlieren.
Ein ganzheitlicher Blick ist gefragt

Assekurata resümiert, dass eine effiziente Altersvorsorge nur dann gelingen kann, wenn der Kundennutzen umfassend betrachtet wird. Ein zukunftsfähiger VfM-Ansatz müsse daher den Schwerpunkt auf bedarfsgerechte Lösungen legen, die Verbraucherschutz, Renditeziele und Beratungsqualität gleichermaßen berücksichtigen. (mki)

Bild: yurolaitsalbert – stock.adobe.com

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Wilfried Stras… am 19. November 2024 - 09:18

Aktuell hilft die allerbeste Beratung, von den allerbesten Zertifikatübersäten Beratern an die Bürger transferiert, diesen bei 0% Realrendite keinesfalls.

Seit langer Zeit besteht nicht die geringste Chance, selbst bei hoher Sparleistung und gefördert, lebenslang gut versorgt zu sein.

Beispiele verdeutlichen es, auf einen Blick. Angenommen 40 Jahre bei 2% Rendite, aktuell ein Traum, bei monatlich € 300,00 erzielen € 220.697,91 über unsere Innovation  mit Alleinstellung aber 9% € 1.414.929,05.

Seit 7 Jahren bereit, aktuell aber trotz 0% Rendite noch negiert, bei größter Haftungsgefahr, für Storno ab Beginn. 

https://www.versicherungsbote.de/id/4905934/Rechnungszinssenkung-BZML-und-BOLZ-Wo-bei-der-bAV-Haftungsfallen-fur-Arbeitgeber-und-Versicherungsmakler-lauern/