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6. November 2024
Noch immer Wissenslücken rund um BU-Risiken
Noch immer Wissenslücken rund um BU-Risiken

Noch immer Wissenslücken rund um BU-Risiken

In Sachen BU-Risiken zeigen sich bei Erwerbstätigen deutliche Fehleinschätzungen. Laut einer Umfrage meinen 70%, ihren Beruf sehr wahrscheinlich gesund bis zum Renteneintritt ausüben zu können. Die BU-Versicherung rangiert nur auf Platz 4 der als wichtig wahrgenommenen Absicherungen.

Was die Absicherung der eigenen Arbeitskraft angeht, herrschen große Wissenslücken bei Erwerbstätigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative BU-Umfrage von YouGov im Auftrag von Swiss Life Deutschland. Befragt nach den wichtigsten Versicherungsprodukten gaben 48% die private Haftpflichtversicherung an, 39% die Kfz-Haftpflicht und 27% die Hausrat. Erst an vierter Stelle kommt die BU-Versicherung mit 23% der Nennungen. „Das eigene Hab und Gut scheint den Menschen auf den ersten Blick wichtiger zu sein als der Wert der eigenen Arbeitskraft. Dabei kann ihr Wert über ein gesamtes Berufsleben gerechnet bei bis zu 2 Mio. Euro liegen“, erklärt Stefan Holzer, Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss Life Deutschland und Leiter Market Management Versicherung.

Aufklärung um Bedeutung einer BU tut not

Insbesondere der große Unterschied zwischen Haftpflicht- und Berufsunfähigkeitsversicherung gebe zu denken. „Zwar ist es positiv zu bewerten, dass viele Menschen die Wichtigkeit einer Haftpflichtversicherung erkennen. Leider ist dieses Bewusstsein bei der BU-Versicherung nicht so hoch. Hier setzen die Befragten falsche Prioritäten.“ Die Branche müsse daher noch mehr Aufklärungsarbeit leisten, um die Menschen für eine möglichst frühzeitige Absicherung ihrer Arbeitskraft zu sensibilisieren, so Holzer weiter.

Weiterhin falsche Annahmen rund um das BU-Risiko

70% der Befragten sind der Ansicht, dass sie ihren Beruf „eher bis sehr wahrscheinlich“ gesund bis zum Renteneintritt ausüben können. Diese Einschätzung ist aber leider fern der Realität, denn laut Holzer wird rund jeder vierte Berufstätige in seinem Arbeitsleben berufsunfähig – und sei es auch nur temporär für zwei oder drei Jahre aufgrund einer Krebserkrankungen oder eines Burn-out.

BU-Risiko Depression wird unterschätzt

Von den Befragten meinen 45%, dass psychische Erkrankungen eine der Hauptursachen für den Verlust der Erwerbstätigkeit darstellen. „Damit liegen die Befragten richtig: Burn-out oder Depressionen sind mit Abstand der häufigste Grund für eine Berufsunfähigkeit. Dies zeigen nicht nur Branchenverbandsauswertungen, sondern auch Daten aus unserem eigenen Leistungsbestand“, erläutert Holzer. Auf die Frage, vor welchen Krankheiten die Erwerbstätigen am meisten Angst haben, nennen 47% Krebs. Nur 9% sorgen sich, an einer Depression zu erkranken. „Hier besteht eine hohe Diskrepanz zwischen Risiko-Wahrnehmung der Befragten und der Realität. Einerseits schätzen sie zu Recht, dass psychische Erkrankungen sehr häufig zu einer Berufsunfähigkeit führen, andererseits glauben sie, von diesem Risiko selbst nicht betroffen zu sein. Hier müssen wir weiter aufklären“, so Holzer abschließend. (tik)