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5. November 2024
Die Gewinnerin des Jungmakler Awards im Interview
Die Gewinnerin des Jungmakler Awards im Interview

Die Gewinnerin des Jungmakler Awards im Interview

Der Jungmakler Award 2024 ist zu Ende. Kim Vivian Sombrutzki konnte sich mit ihren Taxi-Versicherungen dieses Jahr auf der DKM über den Sieg freuen – und durfte AssCompact im Interview Rede und Antwort zu ihren Ambitionen stehen.

Interview mit Kim Vivian Sombrutzki von 4 U Assekuranzmakler, Platz 1 beim Jungmakler Award 2024
Hi, Kim, wie bist du denn dazu gekommen, Versicherungsmaklerin zu werden?

Es ist bei mir tatsächlich eine recht simple Geschichte. Meine Mutter ist Versicherungsmaklerin und hat 2006 ein Familienunternehmen gegründet. Sie hat sich in der Taxibranche einen Namen gemacht, und ich bin nach meinem Bundesfreiwilligendienst einfach im Büro meiner Mutter hängengeblieben. Als ich meinen ersten Kunden am Telefon hatte, wurde ich noch angeschrien, doch nach einiger Zeit habe ich gemerkt, wie wahnsinnig spannend die Taxibranche ist und habe das „Wir-Gefühl“ in der Branche gespürt. So entschied ich mich, diesen Weg weiterzugehen.

Was waren die größten Herausforderungen als junge Frau in dieser männerdominierten Branche?

Die Versicherungsbranche und die Taxibranche sind sehr testosterongelagerte Branchen. Anfangs wurde ich oft nicht ernst genommen. Bei den ersten Veranstaltungen wurde ich sexistisch kommentiert. Aber genau das hat meinen Ehrgeiz geweckt. Ich wollte beweisen, dass ich kein „Püppchen“ bin und auch dass ich nicht hier bin, um sexualisiert zu werden. Inzwischen habe ich mir durch harte Arbeit Respekt erarbeitet und werde auch als Referentin eingeladen. Jetzt arbeite ich gerne in einem männerdominierten Umfeld – solange ich die Frau darin bin!

Du hast 4 U Assekuranzmakler von deiner Mutter übernommen. Im Zuge der Konsolidierung verkaufen derzeit viele Makler ihr Unternehmen. Was hältst du von dieser Entwicklung?

Grundsätzlich finde ich es schade, wenn sich langjährige Maklerunternehmen im Sande verlaufen, auch weil ich glaube, dass Privatkunden gerne einen direkten Ansprechpartner haben. Ich glaube aber auch, dass bei einem klassischen „Wald- und Wiesenmakler“ ohne richtige Spezialisierung eine Übernahme sehr schwierig ist. Das ist ein Aspekt, der gerade uns gut über Wasser hält – Taxi-Makler gibt es nicht wie Sand am Meer und diese Spezialisierung erleichtert eine Übernahme deutlich.

Gibt es viel Konkurrenz im Bereich der Taxi-Versicherungen?

Ja, wir haben definitiv Konkurrenz, darunter neben Maklern auch Banken und Vertreter großer Versicherer wie SIGNAL IDUNA oder Württembergische. Sie bieten ebenfalls Taxi-Versicherungen an. Der Markt ist hart umkämpft, und wir müssen immer darauf achten, dass wir durch persönliche Betreuung und individuelle Beratung unsere Kunden langfristig binden.

Im Kfz-Bereich findet derzeit ein harter Preiskampf statt. Wie beeinflusst er dein Geschäft?

Der Preiskampf macht die Jahresverhandlungen intensiver, aber wir versuchen, dem durch eine sehr gezielte Beratung entgegenzuwirken. Unser aktives Schadenmanagement hilft uns, die Schadenquoten im Griff zu behalten. Es ist wichtig, den Kunden ehrlich auf die Risiken hinzuweisen, auch wenn das bedeutet, dass es manchmal vielleicht keinen Sinn macht, Prämien im kommenden Jahr zu senken. Man muss sich jedoch auch trauen, diese sensiblen Themen anzusprechen.

Was sind deine Zukunftspläne für 4 U?

Mein Ziel ist klar: Ich möchte die führende Taxi-Maklerin in Deutschland werden – aber bei sehr guten Schadenquoten. Das dürfte die größte Herausforderung sein: bei der aktuellen Marktlage, die von Inflation, steigenden Schäden usw. geprägt ist, attraktive Prämien zu haben, ohne dass einem die Schadenquoten davonlaufen bei immer wachsendem Bestand. Ich arbeite viel mit Digitalisierung und Automatisierung, aber um die Marktführerschaft zu erreichen, werde ich wohl nicht umhin kommen, noch ein oder zwei Leute einzustellen.

Hast du einen abschließenden Rat für die nächsten Jungmakler?

Bleibt euch treu und hört nicht auf diejenigen, die euch sagen, wie ihr euer Geschäft führen sollt. Ich musste mich beweisen, ich musste bei vielen Vorständen vorsprechen und viele Zahlen vorlegen. Aber das war es wert. Wenn ihr an eure Idee glaubt und dafür hart arbeitet, dann gibt es immer einen Weg.