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24. August 2024
Die Wahrheit über deutsche Vermittler

Die Wahrheit über deutsche Vermittler

Steffen Ritter ist Geschäftsführer des Instituts Ritter. Außerdem ist er Autor, Trainer, Redner und Mitinitiator des Jungmakler Awards. Für AssCompact gibt er Maklern in seiner monatlich erscheinenden Kolumne praktische Tipps, um besondere und alltägliche Herausforderungen zu meistern.

Seit sehr vielen Jahren betreuen wir im Institut Ritter Vermittler in Deutschland. Die allermeisten sind hochengagiert, immer für ihre Kunden da. Durch regelmäßige fachliche Weiterbildungen zudem bestens qualifiziert.

Dieser durchgehende Einsatz für die eigenen Kunden fordert, sowohl kräftemäßig als auch zeitlich. Die Konsequenz ist, dass im Thema Unternehmensführung und Entwicklung oft Dinge liegen bleiben. Die Arbeit läuft so, wie sie läuft. Oft über Jahre. Obwohl es schlanker ginge, mitunter kraftsparender.

Fachkraft, Manager oder Unternehmer?

In unserer Unternehmerbegleitung unterscheiden wir die drei Rollen Fachkraft, Manager und Unternehmer. Der Kopf der Firma ist alles zugleich, mehr oder weniger stark ausgeprägt.

Fachkraft ist man, wenn man im Kundenkontakt steht, Mails beantwortet, Gespräche vorbereitet, Beratungen durchführt. Alles, was der fachlichen Leistung des eigenen Betriebs zuzuordnen ist, fällt in die Rolle der Fachkraft.

Manager ist man, wenn man Abläufe optimiert, Standards entwickelt und diese einführt, die richtigen Mitarbeiter fürs eigene Team sucht, findet, integriert, entwickelt, und man den eigenen Betrieb professionell managt.

Unternehmer ist man, wenn man nach- und vorausdenkt, neue Märkte erkennt und erschließt, neue Beratungsmodelle durchdenkt und hierüber entscheidet. Wenn man unternehmerisch modern das Fundament für morgen und übermorgen legt.

Oder etwas polarisierender: Die Fachkraft arbeitet, der Manager organisiert, der Unternehmer denkt.

Klarer Fokus auf Fachkraft

Analysieren wir die Zeitverwendung von Vermittlern, steht beim Kopf der Firma – obwohl auch ein Team da ist – die Fachkraft ganz vorn. Nicht selten sind 95% der eigenen Arbeitszeit Fachkraftauf­gaben. Das ist nicht verwunderlich, schließlich wird mit Kunden Geld verdient.

Allerdings bleiben mit einem derart geringen Anteil an Manager- und Unternehmerzeit viele Entwicklungsmöglichkeiten liegen. Viele Optimierungen werden nicht umgesetzt, manche Märkte werden nicht erschlossen, viele Chancen werden verschlafen. All das fiel der Fachkraftüberlastung zum Opfer.

Nur zur Sicherheit: Das ist kein Vorwurf, das ist nur eine Beobachtung. Genau in diesem Kontext kam uns übrigens der Gedanke zur Vermittlerschule. Hiermit kompensieren wir zeitsparend dieses Manko, geben dem Kopf der Firma in vielen ganz kleinen (15 Minuten) Einheiten Entwicklungsideen für sein wachsendes Unternehmen, plus jeweils Transferauftrag und, wenn gewünscht, Begleitung.

Mein Gedanke heute hier in Ihrer AssCompact: Reflektieren Sie einmal, wie viel Zeit Sie für die Kundenarbeit nutzen und wie viel Zeit Sie pro Woche in Systematisierung, Standardisierung und Optimierung Ihrer Arbeit sowie in Unternehmerfragen investieren. Wie ist Ihr Verhältnis von Fachkraft, Manager und Unternehmer?

Gehen Sie 2024 den nächsten Schritt! Die vertriebsstärksten Makler arbeiten regelmäßig an Ihrem Unternehmen und entwickeln es weiter. Es lohnt sich!

Alle Infos zu den Jungmakler Awards unter jungmakler.de

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 08/2024 und in unserem ePaper.

 
Ein Artikel von
Steffen Ritter