Die Anzahl von Geldautomatensprengungen ist im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchststand angestiegen: 496 Fälle registrierte die Polizei im Jahr 2022, gut 100 Fälle mehr als noch im Vorjahr. Das macht sich auch in den Bilanzen der Versicherer bemerkbar. Insgesamt kam es zu versicherten Schäden von gut 110 Mio. Euro, wie der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) mitgeteilt hat. Der GDV hat dazu erstmals Zahlen erhoben.
Sachschäden übersteigen Beuteschäden deutlich
Von den 110 Mio. Euro entfallen etwa 30 Mio. Euro auf Bargeld. Die erlangte Beutesumme stieg 2022 im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von 53,3% zwar deutlich an, wie Zahlen des Bundeskriminalamts belegen. Wesentlich höher als die Beuteschäden sind jedoch Begleitschäden, wie etwa Gebäudeschäden. „Jedem gestohlenen Euro stehen 2 bis 3 Euro für Kollateralschäden an Gebäude und sonstiger Infrastruktur gegenüber“, sagt stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach.
GDV empfiehlt präventive Maßnahmen
Insgesamt gibt es in Deutschland rund 55.000 Geldautomaten. Um diese vor Angriffen zu schützen, empfiehlt der Branchenverband präventive Maßnahmen wie beispielsweise die Installation von Einbruchmeldeanlagen und Videoüberwachungen oder das Einfärben von Geldscheinen nach einer Sprengung, um die Geldscheine unbrauchbar zu machen sowie das Verringern des Bargeldbestands. (js)
Bild: © guruXOX – stock.adobe.com
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