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21. Juni 2023
Ungebetener Gast: Wie ein Marder einen Hotelbetrieb zum Stillstand brachte
Ungebetener Gast: Wie ein Marder einen Hotelbetrieb zum Stillstand brachte

Ungebetener Gast: Wie ein Marder einen Hotelbetrieb zum Stillstand brachte

Marder auf dem Dachboden sorgen für viel Ärger. Doch kaum einem Hausbesitzer oder einer Hausbesitzerin wird es gelingen, diesen wirklich zu Gesicht zu bekommen. Es kommt also darauf an, die Geräusche und Spuren der Tiere richtig zu deuten – und das rechtzeitig. Denn hat er erstmal Zugang zur Dämmung, kann dies zu erheblichen Schäden und weitreichenden Konsequenzen führen – wie ein Fall aus Hinterzarten im Schwarzwald zeigte.

Beschädigte Dämmung: Das kann teuer werden

Dämmen lohnt aus vielen Gründen: Man spart Heizkosten und tut so der Umwelt etwas Gutes, verbessert das Raumklima oder steigert den Wert der Immobilie. Wird die Dämmung jedoch beschädigt, kehren sich die Vorteile ins Negative um. Oft sind Marder dafür verantwortlich, denn die guten Kletterer wühlen sich gern durch die Dachisolierung und zerreißen die Dämmstoffe, um sich Nester zu bauen oder ihre Reviermarkierungen zu setzen. Durch die beschädigte Dämmung können Wärme und Kälte leichter in das Gebäude eindringen. Die Konsequenz: Der Energieverlust kann sich auf die langfristigen Betriebskosten eines Gebäudes auswirken und die Umweltbelastung durch einen erhöhten Energieverbrauch steigern. Doch damit nicht genug! Neben hohen Betriebskosten führt eine kaputte Dämmung häufig auch zu Frostschäden. Das Tückische: Frostschäden sind eine der häufigsten Ursachen für kaputte Wasserleitungen. Diese liegen meist gut verputzt hinter Wänden, bis auffällt, dass sie beschädigt sind, ist meist bereits ein großer Schaden entstanden.

Fall in Hinterzarten zeigt Verkettung von Schadensereignissen

Im Dezember 2022 wurde ein Mitarbeiter des Versicherungskonzerns BGV – Badische Versicherungen zu einem Hotel in Hinterzarten im Schwarzwald gerufen. Die Erstmeldung war ein Leitungswasserschaden, der sich im gesamten Gebäude erstreckte. Die eigentliche Schadensursache blieb zunächst ungeklärt, da der Dachstuhl durch den Schaden nur schwer zugänglich war. Eine weitere Begehung durch den Mitarbeitenden, der Architektin des Versicherungsnehmers und einem Sachverständigen konnte letztlich Licht ins Dunkle bringen: Ein Marder hatte die Dämmung des Hotels stark beschädigt. Nach Konsultierung des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.  V. (IFS) konnte die Verkettung des Schadens aufgelöst werden. So bestätigte der IFS einen Wasseraustritt infolge einer Frosteinwirkung. Aufgrund dieser hat sich innerhalb des Dachtrempels eine Verschraubung gelöst, wodurch Leitungswasser ungehindert und über vier Stunden hinweg aus dem Leitungssystem strömte und einen Gesamtschaden in Höhe von 190.000 Euro verursachte. Der Kunde hatte aber Glück im Unglück: seine Gebäudeversicherung sprang für die Kosten ein. Auch das schnelle Handeln aller Beteiligten konnte Folgeschäden wie Schimmel- und Pilzbefall verhindern, sodass nach fünfmonatigen Renovierungsarbeiten das Hotel im Mai 2023 wieder öffnen konnte.