Wie sehen die Kooperationsmodelle bei der Bankassurance in Zukunft aus? Mit diesem Thema hat sich die Studie „Perspektiven der Bankassurance in Deutschland“ durch die brancheneigenen Think-Tanks Bankenforen, BANKINGCLUB und Versicherungsforen Leipzig in Kooperation mit Fonds Finanz beschäftigt. Nach Angaben der befragten Vertriebsexperten seitens von Banken und Sparkassen sind bei den Modellen „Ausschließlichkeit“ und „Ausschließlichkeit mit Ventillösungen“ Rückgänge zu erwarten (siehe Abbildung). Während die Studie bei den Ventillösungen nur leichte Verluste zu Tage fördert, hat sich die Einschätzung über die künftige Bedeutung der reinen Ausschließlichkeit von 33% auf nur noch 14% mehr als halbiert.
Laut Studie legen Vertriebsmodelle, die Mehrfachagenten, Makler oder Mischmodelle favorisieren, in der Befragung allesamt zu und werden damit für das künftige Bankassurance-Geschäft wichtiger. Am deutlichsten gewinnen hier Mischmodelle aus Makler und Ausschließlichkeit von 8% auf 21% hinzu. Aber auch die Aussichten für das reine Maklermodell hellen sich von 11% auf 17% kräftig auf.
Großer Vertrauensvorschuss für Banken
Laut Studie genießen bei den Endkunden Banken und Sparkassen das größte Vertrauen, was die Vertriebswege betrifft. Mehr als 14% der Befragten bringen den Banken ein sehr hohes Vertrauen, mehr als 39% immerhin noch ein hohes Vertrauen entgegen. Allerdings schöpfen die Banken diesen Vertrauensbonus nicht aus, so die Studienherausgeber. Ein Drittel der Endkunden würden von den Finanzinstituten nicht auf Versicherungsprodukte angesprochen werden. Die Banken verschenken damit hohes Vertriebs- und Geschäftspotential. Bei der Vertrauensfrage schneiden in der Studie hingegen die Versicherungsvermittler erheblich schlechter als die Banken ab: Lediglich knapp ein Drittel der Befragten schenkt ihnen ein sehr hohes oder hohes Vertrauen. Ein eher geringes Vertrauensverhältnis pflegen 15,3%, ein sehr geringes sogar 8,1%, was trauriger Spitzenwert unter den Vermittlerkategorien ist.
Allfinanz-Lösungen unter der jungen Bevölkerung recht beliebt
Mit Blick auf die Produktpalette ist gerade das hohe Interesse an Allfinanz-Lösungen im jungen Personenkreis ein bedeutendes Ergebnis der Studie. 28% der 26- bis 35-Jährigen fänden es gut, Bank- und Versicherungsprodukte aus einer Hand zu beziehen. Hier liegt somit handfestes Zukunftspotenzial für die Banken, lautet ein Fazit der Studie. Insgesamt stehen die Befragten aller Alterskategorien diesen umfassenden Produktlösungen leicht positiv gegenüber. Mit zunehmendem Alter nimmt dieses Interesse dann allerdings auch wieder ab. (as)
Die Studie „Perspektiven der Bankassurance in Deutschland“ kann über die Website der Fonds Finanz angefordert werden.
Bild: © ZOE – adobe.stock.com
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