Welche Rolle spielen Versicherungen?
Bisher haben wir noch keine Versicherer als Kunden. Versicherungen haben hohes Interesse an der Direktanlage in Immobilien und sind auch häufig indirekt in Immobilien-Spezialfonds investiert. Dort zählen sie zu den wichtigsten Anlegergruppen. Im Bereich der Immobilien-Aktien-Fonds sind Versicherer noch nicht ausreichend vertreten.
Wie erklären Sie das?
Hier spielt sicherlich die Volatilität eine Rolle. Es ist Aufklärungsarbeit nötig, dass diese Schwankungen im Fall von Immobilien-Aktien eher positiv sind. Daneben dämpfen auch die Vorschriften zur Eigenkapitalhinterlegung, da sie für Immobilien-Aktien genauso gelten wie für andere Aktien. Allerdings brauchen auch Versicherer einen gewissen Anteil an Aktien. Und innerhalb der Aktienwelt sind Immobilien-Aktien eine defensive Anlage und passen somit besonders gut zur sicherheitsorientierten Anlageweise der Versicherer. Über Immobilien-Aktien könnten Versicherer zudem sehr gut in neue und innovative Bereiche investieren, etwa Logistik- und Datenzentren oder aber auch Funkmasten.
Funkmasten?
Gerade Funkmasten garantieren sehr stabile langfristige Einnahmen. Bis man einen eigenen Bestand aufgebaut hat, dauert es aber Jahre. Alternativ können Investoren Immobilien-Aktien von Unternehmen kaufen, die auf diese Bereiche spezialisiert sind. Aktive Investoren können sich hier zudem zunutze machen, dass Immobilien-Aktien vergleichsweise träge auf allgemeine gesellschaftliche Trends reagieren. Während Internet-Aktien schon seit Jahren boomen, kommt das bei den entsprechenden Immobilien-Aktien erst später an.
Ein weiterer Trend ist Nachhaltigkeit. Auch im Gebäudesektor hat die Diskussion darüber in den vergangenen Wochen Fahrt aufgenommen. Welche Rolle spielt das auch bei Immobilien-Aktien?
Auch für Anleger, die ESG-konform arbeiten wollen, sind Immobilien-Aktien relativ komfortabel. Aufgrund der rechtlichen Vorgaben ist gut ersichtlich, wie nachhaltig der jeweilige Gebäudebestand ist. Es ist daher recht schnell möglich, in diesen Bereich vorzustoßen. Ob Impact-Investments oder auch Ausschlusskriterien wie etwa keine Mieter aus der Rüstungsindustrie lassen sich sehr gut über Immobilien-Aktien steuern. Auch die Gesellschaften selbst sind oft schon sehr weit bei der ESG-konformen Aufstellung. Auch der Nachhaltigkeitstrend spricht somit ganz klar für Investments in Immobilien-Aktien.
Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 07/2021, Seite 70 f., und in unserem ePaper.
Bild: © SERSOLL – stock.adobe.com
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