„Wir sind wieder auf Erfolgskurs“, so Dr. Carsten Schildknecht, seit 2018 Vorstandsvorsitzender der Zurich Gruppe Deutschland, bei seiner Strategiebilanz über die vergangenen fünf Jahre. Und weiter: „Wir haben uns im Jahr 2018 auf eine langfristig angelegte Strategie- und Kulturreise begeben. Diese beinhaltet umfassende Maßnahmenpakete und Initiativen, die sowohl die strategische Ausrichtung als auch die Veränderung der Unternehmenskultur fokussiert“. Die 2018 für 2023 definierten Ziele wurden ein Jahr früher als vorgesehen erreicht. Dabei setzten die Ergebnisse des Jahres 2022 der erfolgreichen Entwicklung noch ein „Sahnehäubchen auf“. Mit einem operativen Betriebsergebnis von 449 Mio. Euro erzielte die Zurich in Deutschland im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis.
Zum Ziel hatte sich die Zurich Deutschland gesetzt, bis 2023 schneller als der Markt zu wachsen und eine Top-Kunden- und Partnerzufriedenheit zu erreichen. Zudem sollten eine wettbewerbsfähige Kostenquote, ein substanzielles und nachhaltiges Ergebnis sowie eine Mitarbeiterzufriedenheit erreicht werden. Man könne einen großen grünen Haken an alle diese Themen setzen, so Schildknecht und betont die gemeinsame Managementleistung des kompletten Vorstands.
In den Jahren 2013 bis 2017 war die Zurich noch auf Schrumpfkurs. Seither konnten nun sieben Millionen Neukunden dazu gewonnen werden. Die Beiträge sind seit 2018 im Schaden/Unfallbereich um 6,2% p. a. gewachsen, das Neugeschäft im Leben aufgrund der Forcierung des Fondspolicengeschäfts um 12,4% p. a. gestiegen. Die Kosten wurden auf Wettbewerbsniveau gesenkt, 100 Mio. Euro wurden eingespart.
Über alle Vertriebswege hinweg gewachsen
Nach Zurich-Angaben haben alle Vertriebswege zum Wachstum beigetragen. Zwei Bereiche haben jedoch für den stärksten Zuwachs gesorgt. Zum einen ist dies die Verlängerung der Kooperation mit der Deutschen Bank und die vertriebliche Einbindung deren Tochter, die Postbank. Zum anderen ist dies die Kooperation mit MediaMarktSaturn Deutschland im Bereich Garantieverlängerung und ausgewählter GarantiePlusSchutz-Versicherungsprodukte.
Schildknecht hebt aber auch die Ausschließlichkeitsorganisation hervor, so konnten in den letzten Jahren gegen den Markttrend weitere Vermittler dazu gewonnen werden.
„Auch im sich wandelnden Makler-Vertriebskanal sind wir gut positioniert. Wir wollen hier durch eine enge Bindung an Makler und Pools in unseren Kernsegmenten KMU, Schaden/Unfall/Haftpflicht bei Privatkunden, Biometrie und Fondspolicen weiterwachsen“, erläutert Schildknecht zum Engagement im Maklermarkt.
Neuverträge konnte auch DA Direkt verzeichnen. Insbesondere die Akquisition von dentolo mit dem Fokus Zahnzusatzversicherung im Jahr 2019 und der 2021 eingeführten Tierkrankenversicherung petolo trug Früchte. Aus dem Kfz-Versicherungsgeschäft kam kein Wachstum.
Im Industriegeschäft bestätigte die Zurich ihre führende Position. Der sogenannte Bereich „Commercial Insurance“ konnte im Jahr 2022 erstmalig die Portfoliogröße von 1 Mrd. Euro Bruttoprämie überschreiten. Die Spitzenposition soll in den nächsten Jahren weiter gestärkt und mit einer Wachstumsinitiative im Mittelstand ausgebaut werden.
Neue Zieldefinition bis 2025
Für die Zurich startet nun die nächste Strategie-Etappe bis 2025. Der Fokus soll im Kern auf der Weiterentwicklung des bisherigen Strategie- und Kulturprogrammes liegen. „Wir zeigen Kontinuität. Dies ist wichtig für unsere Kunden, Partner und Mitarbeiter. Vor allem ist dies eine Bestätigung dafür, dass unser Kurs und unsere Ambitionen stimmen. Wir entwickeln Strategie und Kultur kontinuierlich weiter“, so Schildknecht selbstbewusst. „Insofern haben wir uns unser bisheriges Zielbild für 2023 angeschaut und daraus gemeinsam mit vielen Kolleginnen und Kollegen und unseren Vertriebspartnern das Zielbild für 2025 weiterentwickelt.“ (bh)
Bild v. l. n. r.: Bernd O. Engelien (Pressesprecher), Dr. Carsten Schildknecht (CEO), Petra Riga-Müller (Vorständin Commercial Insurance Germany) und Dr. Torsten Utecht (CFO) beim Zurich Deutschland - Pressegespräch am 18.04.2023 in Köln
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