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18. April 2024
Zahl der Baugenehmigungen sinkt abermals deutlich
Zahl der Baugenehmigungen sinkt abermals deutlich

Zahl der Baugenehmigungen sinkt abermals deutlich

Im Februar 2024 wurde in Deutschland der Bau von 18.200 Wohnungen bewilligt. Laut Statistischem Bundesamt waren das 18,3% weniger als im Februar 2023. Gegenüber Februar 2022 ist die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 35,1% gesunken. Die Baubranche erneuert ihre Appelle an die Politik.

Die Zahl genehmigter Wohnungen ist im Februar 2024 im Vergleich zum Februar 2023 um 4.100 zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mittelt, waren das 18,3% weniger. Gegenüber Februar 2022 lässt sich sogar ein Rückgang um 35,1% feststellen. In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

Ursachen für die rückläufigen Bauvorhaben dürften unter anderem die gestiegenen Kosten für Baumaterialien und die verschlechterten Finanzierungsbedingungen sein.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im Zeitraum Januar bis Februar 2024 insgesamt 28.200 Wohnungen bewilligt. Das waren 24,9% oder 9.300 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. Deutlich gesunken ist vor allem die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser, nämlich um 35,1%. Bei den Zweifamilienhäusern hat sich die Zahl um 15,4% verringert. Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, ist ein Rückgang der Baugenehmigungen für Wohnungen um 21,5% zu verzeichnen.

ZiA: „Es geht nicht mehr so weiter!“

Verbände der Bau- und Immobilienbranche appellieren in Sachen Wohnungsbau abermals an die Politik.

So fordert Dr. Andreas Mattner, der Präsident des Zentralen Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) mit Blick auf die aktuellen Zahlen der Statistiker: „Der Wohnungsbau steckt in einer Abwärtsspirale. Es geht nicht mehr so weiter! Diese Abwärtsspirale muss zwingend gestoppt werden. Die Länder müssen endlich ihren Teil der Verantwortung sehen und die Grunderwerbsteuer runterfahren.“

GdW: „An groß angelegtem Zinsförderprogramm führt kein Weg vorbei“

Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, erklärt: „Die Zahl der Baugenehmigungen sinkt ins Bodenlose. Ein dringend notwendiger Aufwind für den Wohnungsneubau ist nicht in Sicht. Schnell wirksame Maßnahmen der Regierung gegen die Wohnungsbaukrise bleiben quasi aus, dabei wäre schnelles und entschlossenes Handeln gefragt.“ Mit jedem Monat, in dem die Genehmigungszahlen für neue Wohnungen weiter sinken, werde der riesige Mangel von mittlerweile 800.000 Wohnungen weiter in die Zukunft hinein zementiert, so Gedaschko weiter. In dieser Situation führe an einem groß angelegten Zinsförderprogramm für bezahlbaren Wohnungsbau kein Weg vorbei. (tik)

Bild: © Georg – stock.adobe.com