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21. Mai 2024
Zahl der Baugenehmigungen schrumpft erneut

Zahl der Baugenehmigungen schrumpft erneut

Im März 2024 wurde in Deutschland der Bau von 18.500 Wohnungen bewilligt. Laut Statistischem Bundesamt waren das fast 25% weniger als im März 2023. Gegenüber März 2022 ist die Zahl sogar um fast 47% zurückgegangen. Branchenverbände erneuern ihre Appelle an die Politik.

Die Zahl genehmigter Wohnungen ist im März 2024 im Vergleich zum März 2023 um 6.000 gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mittelt, waren das 24,6% weniger. Gegenüber März 2022 lässt sich sogar ein Rückgang um 46,9% konstatieren. Im gesamten ersten Quartal 2024 wurden 53.500 Wohnungen bewilligt. Das waren 22,2% oder 15.200 Wohnungen weniger als im Vorjahresquartal. In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

Ursachen für die rückläufigen Bauvorhaben dürften unter anderem die gestiegenen Kosten für Baumaterialien und die verschlechterten Finanzierungsbedingungen sein.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im März 2024 insgesamt 14.700 Wohnungen genehmigt und damit 27,3% weniger als im Vorjahresmonat. Im gesamten 1. Quartal 2024 gab es grünes Licht für 42.800 Neubauwohnungen genehmigt – 25,7% weniger als im Vorjahresquartal. Dabei ist die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser gegenüber dem Vorjahresquartal um 35,6% gesunken. Bei den Zweifamilienhäusern hat sich die Zahl der bewilligten Wohnungen um 20% verringert. Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, gab es einen Rückgang um 22,9%.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im Zeitraum Januar bis Februar 2024 insgesamt 28.200 Wohnungen bewilligt. Das waren 24,9% oder 9.300 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. Deutlich gesunken ist vor allem die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser, nämlich um 35,1%. Bei den Zweifamilienhäusern hat sich die Zahl um 15,4% verringert. Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, ist ein Rückgang der Baugenehmigungen für Wohnungen um 21,5% zu verzeichnen.

Branchenverbände appellieren weiter an die Politik

Indes untermauern Verbände der Bau- und Immobilienbranche ihre Aufrufe an die Politik, den Wohnungsbau anzukurbeln. So betont Dr. Andreas Mattner, der Präsident des Zentralen Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA): „Bei den Anstrengungen müssen alle jetzt einen Zahn zulegen, denn Wohnungsmangel in Deutschland ist ein sehr ernstes soziales Problem“. Je mehr sich der Staat in Zurückhaltung übe, desto entschiedener könnten und wwürden Inverstoren beim Wohnungsbau zulegen. Der ZIA-Präsident sieht vor allem die Länder am Zug: „Mit hohen Grunderwerbsteuern von bis zu 6,5% gönnen sich einige Bundesländer Top-Einnahmen – nur eben nicht fürs Konto, sondern nur für ihre ,Abteilung Theorie‘. Die Steuersätze müssen dringend gesenkt werden.“

GdW: Rasanten Absturz aufhalten

Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, betont: „Der alarmierende Absturz beim Wohnungsneubau geht wie befürchtet weiter und gewinnt dabei sogar noch an Geschwindigkeit. Obwohl Ideen und Lösungen auf dem Tisch liegen, bleiben eine Reaktion und wirksame Maßnahmen der Regierung gegen die Wohnungsbaukrise quasi aus. Wenn dieser Abwärtsstrudel noch aufgehalten werden soll, muss jetzt endlich gehandelt werden. Wir fordern die Regierung erneut auf, die Förderung für den bezahlbaren Neubau mithilfe eines Zinsprogramms endlich zu verbessern. Durch eine dann wieder auflebende Baukonjunktur wäre das für den Staat auch noch komplett kostenlos.“ (tik)

Bild: © maroke – stock.adobe.com