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16. Juli 2023
Wohngebäude und die Absicherung erneuerbarer Energien
Wohngebäude und die Absicherung erneuerbarer Energien

Wohngebäude und die Absicherung erneuerbarer Energien

Klimaentwicklung und Ziele bei der nachhaltigen Energieversorgung lassen bei Immobilieneigentümern zahlreiche Fragen und Unsicherheiten aufkommen. Adam Riese erklärt, warum die Versicherungsbranche sich ändern muss, um Kunden neues Vertrauen in die Absicherung des eigenen Wohnraums zu schenken.

Ein Artikel von Julian Grauer, CEO bei der Adam Riese GmbH

Im Juli 2021 wurde Deutschland von mehreren Unwettern und Sturzfluten heimgesucht, vor allem an Ahr und Erft. Insgesamt entstanden versicherte Schäden von rund 12,5 Mrd. Euro, hauptsächlich an Gebäuden, Hausrat und Kraftfahrzeugen – es war das bislang teuerste aufgezeichnete Naturgefahrenjahr. Hinzu kommen in einer Gesamtrechnung noch die nicht versicherten Schäden in erheblichem Ausmaß. So ist es nicht verwunderlich, dass im Bereich des privaten Wohnungseigentums mögliche Folgen des Klimawandels verstärkt bedacht werden und zugleich der Wunsch nach Verwendung erneuerbarer Energien immer deutlicher zutage tritt. Eigentümerinnen und Eigentümern geht es neben dem eigenen Beitrag auf dem Weg zur Energiewende darum, im Ernstfall finanziell ausreichend abgesichert zu sein und damit die eigenen vier Wände und die eigene Kapitalgrundlage nicht zu verlieren. Wohngebäudeversicherungen können hier flexibel auf die sich ändernde Lebensrealität der Eigentümerinnen und Eigentümer abgestimmt werden.

Klimagerechtes Bauen im Eigenheim

In Deutschland entfallen etwas unter 40% des Endenergieverbrauchs auf den Gebäudesektor. Zwei Drittel davon sind private Wohngebäude (Einfamilien-, Zweifamilien- und Mehrfamilienhäuser). Hausbesitzerinnen und -besitzer können Modernisierungen in Form von Klimaanpassungen, zum Beispiel Schutzmaßnahmen gegen Überflutungen, oder in Form von Klimaschutz zur Verringerung von Treibhausgasen umsetzen. Hierzu gehören unter anderem optimales Heizen und Dämmen oder die Integration von Smart Home-Technologien zur Optimierung des Energieverbrauchs.

Besonders oft diskutiert – auch hinsichtlich einer optimalen versicherungstechnischen Absicherung – werden derzeit außerdem Wärmepumpen, die als Energiequelle die Umgebungsluft oder den Boden zur Wärmeerzeugung verwenden, sowie Photovoltaikanlagen zur Erzeugung von Solarstrom.

Auch Umbauten oder Renovierungen bieten vielen Eigentümerinnen und Eigentümern einen möglichen Anlass, diese Arbeiten klimagerecht auszuführen. Berücksichtigt werden kann energieeffizientes Bauen beispielsweise bei Schimmelsanierungen, altersgerechten Umbauten oder bei Aktualisierungen an der Haustechnik. Unter dem Strich gilt: Längerfristig schaffen energiesparende Lösungen einen Mehrwert für das eigene Haus.

Größere Bauvorhaben stellen jedoch häufig eine finanzielle Hürde dar. Versicherern bietet sich bereits hier die Möglichkeit, ihre Kundinnen und Kunden bei notwendigen Sanierungen zu unterstützen. Adam Riese beispielsweise reagiert auf das gestiegene Interesse am klimagerechten Bauen mit einer umfangreichen Tariflinie, in der Unterstützung für Mehrkosten im Rahmen eines versicherten Schadens vorgesehen ist, wenn die notwendigen Modernisierungen energiesparend umgesetzt werden.

Erneuerbare Energie zuverlässig versichern

Für Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer soll der eigene Wohnraum einen kleinen energetischen Fußabdruck haben und gleichzeitig als Kapitalanlage optimal abgesichert sein. Nach etwaigen Schäden ist außerdem eine schnelle Wiederherstellung des Wohnraums wichtig. Eine Wohngebäudeversicherung der eigenen Immobilie steht im Zentrum dieser Bedürfnisse.

Werden zum Beispiel hohe Mehrkosten in die Installierung einer Photovoltaikanlage oder einer Wärmepumpe investiert, sollte diese auch bestmöglich abgesichert sein. Was geschieht, wenn durch eine Photovoltaikanlage, die Hagel, Gewitter und Starkregen ausgesetzt ist, Brandschäden an der Immobilie entstehen? Wer kommt dafür auf, wenn die teure Wärmepumpe auf dem Grundstück gestohlen wird? Je weiter die Energiewende voranschreitet, desto häufiger werden solch gezielte Themen auch bei Maklerinnen und Maklern angesprochen.

Bei vielen Wohngebäudeversicherungen sind individuelle Bausteine entscheidend, um alle Gegebenheiten abzudecken. Neben Elementarschäden kann beispielsweise auch eine Photovoltaikanlage gegen Brand und weitere Schäden versichert werden, ebenso eigene Smart-Home-Geräte zur energetischen Steuerung von Strom und Heizung. Adam Riese setzt außerdem darauf, Wärmepumpen aufgrund ihrer Lage außerhalb des Gebäudes explizit gegen Diebstahl zu schützen.

Fazit: Fragen von großer Bedeutung für Versicherer, Maklerinnen und Makler

Fragen nach der Umsetzung erneuerbarer Energien in Privathaushalten werden in den nächsten Jahren von großer Bedeutung für Versicherer, Maklerinnen und Makler sein. Versicherern obliegt es, ein bestmöglich an die neuen Herausforderungen des Marktes abgestimmtes Angebot für Wohngebäudebesitzerinnen und -besitzer vorzuweisen, Klarheit bei möglichen Unsicherheiten zu schaffen und damit Kundinnen und Kunden entgegenzukommen. So kann eine angemessene Absicherung von Wohnungseigentum dafür sorgen, dass Gebäude nachhaltig und umweltschonend als wichtiger Wohnraum erhalten bleiben.

Exkurs: Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes

Gesetzliche Vorgaben zur Modernisierung werden in den aktuellen Verhandlungen zum Gebäudeenergiegesetz (GEG) derzeit stark diskutiert. Fest steht, dass längerfristig für jede neu eingebaute Heizung mindestens 65% erneuerbare Energie genutzt werden soll.

Auch Maklerinnen und Makler können hier eine Verunsicherung bei Kundinnen und Kunden erkennen. Klare Leistungen und Angebote sind in diesem Fall bei Versicherern besonders wichtig, um die Makler- sowie die Kundschaft im Bereich Sanierung und erneuerbare Energien abzuholen.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 07/2023, S. 36 f., und in unserem ePaper.

Bild: © U. J. Alexander – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Julian Grauer