Für den aktuellen Gewerbeversicherungsreport haben das InsurTech Finanzchef24 und die R+V Allgemeine Versicherung AG zusammen mit dem Panelanbieter Consumerfieldwork 603 Unternehmen befragt. Die Erhebung gibt Einblicke in aktuelle Herausforderungen und Zukunftschancen von Klein- und Kleinstunternehmen. „Trotz der ökonomischen Herausforderungen zeigt der Report, dass viele Unternehmer entschlossen sind, nicht in den Stillstand zu verfallen, sondern diese Zeit für Reflexion und Neuorientierung zu nutzen“, erklärt Payam Rezvanian, Mitglied der Geschäftsleitung von Finanzchef24.
Verhaltene Stimmung, Bürokratie setzt Firmen zu
Wie die Ergebnisse zeigen, ächzen die Unternehmen unter der Last der Bürokratie. Demnach haben 37% der Befragten bereits nachgedacht, ihr Unternehmen wegen des hohen Verwaltungsaufwands aufzugeben. Finanzielle Unsicherheit nennt etwas über die Hälfte der Selbstständigen und Unternehmer als größte Herausforderung. Insgesamt ist die Stimmung eher gedämpft. Nur 11% der befragten Unternehmer beurteilen ihre mittelfristigen Geschäftsaussichten als „sehr gut“. 39% bewerten ihre Aussichten hingegen als „befriedigend“ oder schlechter.
KI ist mittlerweile ein Muss
Laut Report gehen 45% der Unternehmer davon aus, dass künstliche Intelligenz (KI) ihre Geschäftsprozesse stark beeinflussen wird. Ein Viertel der Befragten sieht durch den Einsatz von KI Möglichkeiten, Personal einzusparen und Abläufe zu automatisieren. 28% sind der Ansicht, dass KI ihnen neue Geschäftsfelder eröffnen kann.
Versicherungsschutz weiterhin zentrales Thema
Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten planen dem Bericht zufolge 37% der Unternehmer, in den kommenden zwölf Monaten mehr in Versicherungen zu investieren, um ihr Geschäft besser abzusichern. „Die Investition in den eigenen Schutz ist nicht nur eine Absicherung gegen Risiken, sondern eine Investition in die Zukunft des Unternehmens“, so Rezvanian.
Was Unternehmer über Versicherer denken
Lediglich 6% der Befragten beurteilen die Beratungsqualität von Versicherern als „sehr gut“. Aber immerhin 38% beantworten die Frage „ich schätze die Beratung bei klassischen Versicherern als gut ein“ mit „eher ja“, weitere 32% mit „weder noch“. Knapp über die Hälfte der Befragten (54%) haben nur mittleres Vertrauen in Versicherungsprodukte. Auf die Frage, wie hoch das generelle Vertrauen in Versicherungsprodukte bzw. Versicherungsgesellschaften ist, geben nur 2% „sehr hoch“ an. 18% antworten mit „gering“, 8% gar mit „sehr gering“.
Online-Vergleichsplattformen kommen aber offenbar auch nicht besser weg. Auf die Frage, ob sie sich bei Plattformen besser aufgehoben fühlen, antworten nur 9% der Umfrageteilnehmer mit „voll und ganz“.
Mehr Flexibilität auf Versichererseite gefragt
Von den Autoren des Reports heißt es hierzu, die Versicherungsbranche stehe unter Druck. Unternehmer würden schnellere und individuellere Lösungen erwarten. Versicherer müssten flexibler werden und branchenspezifische Produkte anbieten, um die Bedürfnisse ihrer Kunden besser zu erfüllen. (tik)
Bild: © Frame Fusion – stock.adobe.com
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