Wie erleben Sie denn den Wettbewerb in der Gewerbeversicherung? Vor dem Hintergrund einer allgemein wirtschaftlich schwierigen Lage – welche Rolle spielt da die Prämienhöhe?
CT Auch im Bereich der Gewerbeversicherung gibt es natürlich einen gesunden Wettbewerb. Die steigende Inflation, der Ukrainekrieg und die schweren Unwetterereignisse haben Auswirkungen auf den Markt. Unternehmen überlegen sicherlich nun auch länger, welche Versicherungen sie überhaupt brauchen und bei welchem Versicherer sie diese abschließen – dadurch zieht der Wettbewerb auch im Bereich der Prämien an. Aber die günstigste Prämie bietet nicht automatisch den besten Versicherungsschutz. Es muss ein gesundes Gleichgewicht herrschen und genau das bieten wir: umfangreichen Versicherungsschutz mit persönlichen, direkten Ansprechpartnern – und das alles zu attraktiven Prämien.
Führt die Situation zu einer hohen Zeichnungsdisziplin?
JW Die aktuelle Situation führt nicht zwingend zu einer höheren Zeichnungsdisziplin, denn die Risiken sollten so oder so immer gut geprüft werden. Bei schwierigeren Risiken erfolgt die Prüfung bei uns auch nach dem Vier-Augen-Prinzip. Wir versuchen auch bei diesen Risiken, den Kundinnen und Kunden stets gute Lösungen aufzuzeigen, gegebenenfalls auch in Verbindung mit unseren Kooperationspartnern oder in Form eines Beteiligungsgeschäftes.
Wie sieht es mit Veränderungen durch Risiken wie Energiewende, Naturkatastrophen, eventuell auch KI aus? Wie stellen Sie sich bzw. Ihre Produkte darauf ein?
CT Unsere Produkte sind teilweise schon auf diese Veränderungen eingestellt. Vor allem das Thema Nachhaltigkeit wird bei uns großgeschrieben. So haben unsere Gewerbeprodukte alle einen Nachhaltigkeitsbaustein integriert, der im Schadenfall bis zu 20% Nachlass gewährt, wenn höhere Aufwendungen für nachhaltige Wiederbeschaffungen oder Reparaturen anfallen. Auch die KI nutzen wir bei der Bayerischen bereits. Im Gewerbebereich wird in Zukunft eine digitale Schadenmeldung kommen. Damit werden wir konsequent unsere Effizienz und auch unseren Service deutlich verbessern, unter anderem dadurch, dass wir zum Beispiel prüfen, welche Schadenfälle gegebenenfalls auch vom System direkt verarbeitet werden können. Im Bereich Mobilität haben wir vor Kurzem unseren neuen Chatbot zur Fahrradversicherung veröffentlicht, welcher Kundinnen und Kunden viele Fragen rund um dieses Thema beantworten kann. Es wird perspektivisch einen gesunden Mix aus KI und persönlicher Beratung geben, denn die KI kann aus unserer Sicht nie ganz einen persönlichen Berater ersetzen.
Worauf liegt der Fokus in den letzten drei Monaten des Jahres?
CT Wir konzentrieren uns in den letzten Monaten im Wesentlichen auf zwei Dinge: Ausbau unserer Geschäftsbeziehungen, zum Beispiel durch unsere neue Aktion, und auf das Einhalten unseres Servicelevels bei Angebotsanfragen und der Policierung der Anträge aus dem Umdeckergeschäft, denn guter Service macht den Unterschied. Zudem planen wir 2024, unsere Produktpalette zu erweitern. Bleiben Sie dahingehend gespannt, die heißen Vorbereitungen laufen bereits.
Bild: © Die Bayerische – stock.adobe.com
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