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18. September 2024
Werden PKV-Beiträge im Alter unbezahlbar?
Werden PKV-Beiträge im Alter unbezahlbar?

Werden PKV-Beiträge im Alter unbezahlbar?

Anders als in der GKV orientieren sich PKV-Beiträge nicht am Einkommen. Wird die PKV für ältere Menschen mit niedrigeren Einkommen dann unbezahlbar? Nein, sagt der PKV-Verband und verweist auf eine Auswertung, die zeigt, dass Beiträge aufgrund mehrere Vorsorgemechanismen im Alter stabil bleiben und sogar sinken.

Die Beiträge zur Krankenversicherung steigen, sowohl in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) als auch in der privaten Krankenversicherung (PKV). Das hängt vor allem mit steigenden Kosten im Gesundheitssystem zusammen – in den letzten Jahren war der Anstieg bei den Behandlungskosten besonders hoch. Deswegen müssen viele PKV-Versicherte für das nächste Jahr mit größeren Beitragserhöhungen rechnen.

Anders als in der GKV sind die Beiträge zur PKV nicht vom Einkommen abhängig. Das ist vor allem ein Thema für ältere Menschen, die über ein geringeres Einkommen verfügen. Werden die PKV-Beiträge im Alter unbezahlbar? Der Verband der Privaten Krankenversicherung e. V. (PKV-Verband) widerspricht dieser häufig verbreiteten Annahme und verweist auf eine Auswertung, die zeigt, dass bestimmte Vorsorgemechanismen gut wirken, um Beiträge im Alter stabil zu halten – etwa die Alterungsrückstellungen, die gezielt dafür eingesetzt werden, um die Beiträge im Alter zu dämpfen.

Wie viel zahlen Versicherte durchschnittlich für ihre PKV?

Ein Erwachsener ohne Beihilfeanspruch zahlte im Jahr 2023 durchschnittlich 535 Euro im Monat, zeigt die Auswertung. „Die Analyse der durchschnittlichen PKV-Monatsbeiträge für jedes Lebensalter belegt, dass die Vorsorgeinstrumente wirken“, schreibt der Verband. So überschreiten die Durchschnittsbeiträge in keinem Lebensalter 600 Euro, ab den Altersstufen von 60 und 65 Jahren sinken sie sogar. Das hängt mit verschiedenen Maßnahmen zusammen – etwa dem gesetzlichen Zuschlag in Höhe von 10%, der ab dem Alter von 60 Jahren wegfällt. Zudem entfallen mit Renteneintritt die Beiträge zur Krankentagegeldversicherung, und mit zunehmendem Alter werden zusätzlich Mittel aus den Alterungsrückstellungen eingesetzt, um die Beiträge zu senken.

 

Werden PKV-Beiträge im Alter unbezahlbar?

 

Für beihilfeberechtigte Beamte und ihre Angehörige lag der durchschnittliche Monatsbeitrag im Jahr 2023 bei 232 Euro, in allen Lebensaltern lagen sie „immer deutlich unter 300 Euro“, heißt es in dem Beitrag des PKV-Verbands (siehe Grafik).

Sehr hohe Beiträge „absolute Ausnahme“

Abweichungen nach oben oder unten seien „Einzelfälle“, betont der PKV-Verband. Der Beitrag hänge davon ab, für welchen Leistungsumfang Versicherte sich entscheiden, sowie vom Eintrittsalter. Bei einem Einstieg im Alter von Mitte 30 – was bei der Mehrheit der PKV-Versicherten der Fall ist – haben Versicherte etwa 30 Jahre Zeit zum Aufbau der Altersrückstellungen. Bei einem Eintritt in späteren Jahren müssen diese Rückstellungen innerhalb kürzerer Zeit aufgebaut werden, was mit höheren Beiträgen einhergeht.

Sehr hohe Beiträge, von denen hin und wieder in den Medien zu lesen ist, seien aber „die absolute Ausnahme“. Der Verband zitiert Zahlen, laut denen im Jahr 2023 nur 3,4% aller Privatversicherten einen Beitrag über dem Höchstbeitrag in der GKV – 808 Euro – gezahlt haben. Monatsbeiträge über 1.000 Euro fielen für 0,09% aller Versicherten an, über 1.500 Euro zahlten 0,001% der Versicherten – „und dabei handelt es sich stets um Verträge mit besonders hohen Leistungsumfängen“.

Was tun, wenn der Beitrag zu hoch ist?

Der Artikel gibt auch Tipps für Versicherte, die ihre Beiträge verringern wollen. Der PKV-Verband nennt hier mehrere Möglichkeiten, beispielsweise den Wechsel in einen anderen Tarif innerhalb des Versicherungsunternehmens – möglicherweise auch mit geringeren Leistungen –, die Erhöhung des Selbstbehalts oder, wenn es finanziell notwendig wird, der Wechsel in einen Standard- bzw. Basistarif, welche von jedem PKV-Unternehmen angeboten werden. (js)

Bild: © sorapop – stock.adobe.com