Der Baufinanzierungsvermittler Baufi24 hat die Entwicklung der Bruttomietrenditen, also der „Verzinsung“, die sich aus den Mieteinnahmen im Verhältnis zum Kaufpreis ergibt, im zweiten Halbjahr 2024 beleuchtet. Wie der Mietrenditeatlas von Baufi24 zeigt, ist nur wenig Bewegung bei den Mietrenditen in den Top 50-Städten Deutschlands im zweiten Halbjahr 2024 festzustellen.
Der Blick auf die 30 größten Städte hierzulande zeigt: Nachdem die Mietrenditen im ersten Halbjahr 2024 noch um 0,20 Prozentpunkte auf 3,79% t gesunken waren, sind sie im zweiten Halbjahr minimal um 0,04 Prozentpunkte auf 3,83% gestiegen. Den Experten von Baufi24 zufolge machen sich somit die seit einigen Monaten wieder steigenden Immobilienpreise bemerkbar, der die Mietrenditen dämpft. 2023 hatten sich die Mietrenditen noch deutlich um 0,50 Prozentpunkte auf 3,99% erhöht.
Die Städte mit den höchsten Mietrenditen
Je nach Standort ist eine recht unterschiedliche Bruttomietrendite zu verzeichnen. Die Rangliste der Städte mit den höchsten Mietrenditen wird angeführt von Chemnitz mit 5,58%, Hagen mit 5,25% und Hamm mit 4,82%. Hagen musste hierbei im zweiten Halbjahr 2024 die Pole Position an Chemnitz abtreten. Es folgen Gelsenkirchen mit 4,75% und Wuppertal mit 4,72%.
Standorte mit den größten Anstiegen
Die größte Zunahme bei den Mietrenditen zeigt sich laut Baufi24 in Nürnberg mit einem Plus von 0,38%, in Kiel mit einem Plus von 0,31%, Freiburg im Breisgau mit einem Plus von 0,27% und Mainz mit einem Plus von 0,25%.
Entwicklung in den Metropolen
Eher gering fallen die Bruttomietrenditen in den Top-5-Städten nach Einwohnerranking aus. Die niedrigste Bruttomietrendite wies im zweiten Halbjahr 2024 mit 2,85% Hamburg auf. In der Hauptstadt Berlin gab es für Kapitalanleger 3,06% Rendite, in München waren es 3,02%. In Köln lag die Rendite im zweiten Halbjahr 2024 bei 3,44%, in Frankfurt am Main bei 3,14%.
Potenzial von B- und C-Lagen
Den Experten von Baufi24 zufolge würden sich die höheren Quadratmeterpreise in den A-Lagen deutlich bemerkbar machen, während Anleger in manchen B- oder C-Lagen noch die Chance auf günstigere Einstiegspreise und damit potenziell höhere Renditen hätten. Allerdings sei in diesen Lagen auch das Mietniveau in der Regel geringer.
„Höhere Mietrenditen lassen sich häufig in strukturschwächeren Regionen finden, die mit einem höheren Leerstandsrisiko einhergehen. Den höheren Renditen stehen also im Schnitt auch höhere Risiken entgegen“, erklärt Tomas Peeters, Geschäftsführer von Baufi24 und CEO der Bilthouse-Gruppe. Kapitalanleger sollten daher bedenken: Die Bruttomietrendite liefere zwar wertvolle Hinweise über die Attraktivität eines Objekts, aber es gelte auch immer die Parameter der Immobilie wie etwa das Alter, die Stadtteillage und die wirtschaftlichen Perspektiven des Standorts zu berücksichtigen.
Entwicklung der Kaufpreise
In der zweiten Jahreshälfte 2024 haben die Kaufpreise im Bundesdurchschnitt wieder langsam angezogen. Analog zu den Bruttomietrenditen sind interessante Unterschiede zu konstatieren. In den B- und C-Städten haben sich die Preise überwiegend wieder erhöht, in den A-Städten ist dies noch nicht überall der Fall, ausgenommen Berlin (3,09%) und Hamburg (0,20%). In Frankfurt (-1,98%), München (-1,19%) und Köln (-2,03%) fiel der Rückgang sogar relativ deutlich aus. Allerdings ist laut Baufi24 das Preisniveau in diesen Städten ohnehin schon hoch und die zu erzielende Bruttomietrendite eher unterdurchschnittlich.
„Wir erleben aktuell, dass sich die Immobilienpreise von ihren Tiefstständen der letzten Jahre teils wieder deutlich absetzen. Das Jahr 2024 haben viele Kapitalanleger noch für Zukäufe genutzt, nun muss man schon wieder etwas genauer nach lohnenden Standorten und Objekten schauen“, sagt Peeters. „Dennoch bleiben Immobilienanlagen weiterhin eine attraktive Möglichkeit der Geldanlage und Altersvorsorge”, so Peeters weiter. Wohnraum sei in Deutschland strukturell knapp, daran dürfte sich auch nach der Bundestagswahl zumindest kurzfristig nichts ändern. In Folge dürften die Mieten weiter steigen, gerade in den attraktiven Ballungszentren. (tik)
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