Die Greenwashing-Debatte im Zusammenhang mit Investments in nachhaltige Kapitalanlagen hinterlässt unter Privatanlegern Spuren. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie im Zeitraum vom 28.07. bis 31.07.2023 durch das Umfrageinstitut YouGov im Auftrag des Investment-Managers Pangaea Life, der Nachhaltigkeitsmarke unter dem Dach der Versicherungsgruppe Die Bayerische. Demzufolge gelten „Bedenken wegen Greenwashings“ mit einer relativen Mehrheit von 21% der Befragten als größte persönliche Hürde für ein Engagement in nachhaltige Kapitalanlagen.
16% haben gar kein Interesse an Nachhaltigkeit
„Zu geringes Wissen“ wurde mit ebenfalls 21% gleich häufig als Grund genannt, weswegen Privatanleger Investments in „grüne“ Kapitalanlagen scheuen. Danach folgen mit jeweils 16% Bedenken wegen eines „zu hohen Risikos“ und die Angabe „kein Interesse zum Thema“. „Mangelende Transparenz“ beklagten weitere 15% der Befragten.
„Die Studie weist Anbietern und Beratern nachhaltiger Anlageprodukte eine klare Richtung: Für mehr Akzeptanz sind wir alle gefragt, nachhaltige Produkte besser zu erklären und Wissen über deren Risiko-Rendite-Profil und Funktionsweise verständlich zu vermitteln“, schlussfolgert Daniel Regensburger, Geschäftsführer der Pangaea Life, aus den Ergebnissen.
Nachhaltigkeit nicht nur positiv konnotiert
Wenig überraschend ist daher, dass der Themenkomplex Nachhaltigkeit unter den Befragten bei Weitem nicht nur positive Empfindungen weckt. Auf die Frage „Was verbinden Sie am ehesten mit dem Begriff Nachhaltigkeit?“ nannten die Befragten am häufigsten die tendenziell neutrale Zuordnung „Wandel und Veränderung“. Mit bereits großem Abstand folgen die Assoziationen „Hoffnung“ (29%), aber eben auch „Verzicht“ (28%). Menschen sähen Nachhaltigkeit demnach sowohl als positive Zukunftsvision als auch als Forderung nach Einschränkungen im alltäglichen Leben, meint daher Regensburger.
Wissen und Erklärung ist Trumpf
Doch wie ließen sich die Hürden aufseiten der Privatanleger für ein Investment in nachhaltige Kapitalanlagen senken? Auch das wollte die aktuelle YouGov-Umfrage wissen. Ergebnis: Eine bessere Wissensvermittlung ist der entscheidende Dreh- und Angelpunkt. So wäre eine „bessere Erklärung der Produkte“ für die Befragten mit 21% der wichtigste Anreiz für ein nachhaltiges Investment. Außerdem befürchten 18% der Befragten, dass mit nachhaltigen Geldanlagen – entgegen zahlreicher Studienergebnisse – eine geringere Rendite als mit herkömmlichen Anlagen verbunden ist.
„Die Resultate zeigen, dass die nachhaltige Geldanlage häufig immer noch unter dem Vorurteil eines schlechteren Risikoprofils und einer geringeren Rendite leidet. Für uns sollte das Ansporn genug sein, eine echte Wissensoffensive zu starten“, fordert daher Regensburger. Weitere 17% fordern aber auch eine bessere Transparenz beim nachhaltigen Impact der gewählten Geldanlage. (as)
Bild: © Victor Koldunov – stock.adobe.com
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