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27. Juni 2022
Was brachte das Baukindergeld?

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Was brachte das Baukindergeld?

Was brachte das Baukindergeld?

Wohnraum wird bezahlbarer

Doch wurde durch das Baukindergeld Wohnraum trotz steigender Preise auch bezahlbarer? Das Baukindergeld habe die Erschwinglichkeit von Wohneigentum verbessert, lautet dazu die Antwort in der Studie. Denn Familien konnten sich den Schritt ins Wohneigentum teilweise früher und mit einer höheren finanziellen Stabilität leisten. Insbesondere Familien mit mittleren Einkommen konnten mithilfe des Baukindergeldes Wohnraum erwerben, der im Sinne von Qualität, Quantität und Standort ihren Bedürfnissen entspricht, resümiert die BBSR-Studie.

Ebenfalls ein großer Profiteur: die Staatskasse

Und es gibt noch einen weiteren Profiteur, nämlich die Staatskasse. Die durch das Baukindergeld forcierte Wohneigentumsbildung hat vor allem im Baugewerbe neue Investitionen und positive Beschäftigungseffekte ausgelöst. Aus der Steigerung der volkswirtschaftlichen Produktion und den Beschäftigungseffekten resultierten laut Studie für die öffentliche Hand zusätzliche Einnahmen in Höhe von 13 Mrd. Euro zwischen 2018 und 2020. Bei einem Fördervolumen von insgesamt 3,669 Mrd. Euro ergab sich für die Staatskasse also ein ordentlicher Überschuss in Höhe von fast 10 Mrd. Euro.

Mitnahmeeffekte

Dieses insgesamt positive Fazit des Förderprogramms darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass mit dem Baukindergeld auch Fehlanreize gegeben wurden. Beispielsweise waren sogenannte Mitnahmeeffekte möglich, da das Baukindergeld im Jahr 2018 noch rückwirkend beantragt werden konnte, als Bauprojekte möglicherweise bereits gestartet oder gar beendet und Kaufvorgänge schon abgeschlossen waren. Laut BBSR-Analyse bestätigen die Befragungsergebnisse diese Effekte in gewissem Umfang, denn knapp 70% der Teilnehmer gaben für das Jahr 2018 an, dass das Baukindergeld nicht für die Wohneigentumsbildung ausschlaggebend war. Dieser Effekt war in den Folgejahren zwar schwächer ausgeprägt, jedoch geben sowohl 2019 (60%) als auch 2020 (57%) jeweils mehr als die Hälfte der Haushalte dies an.

Empfehlungen für künftige Förderprogramme

Abschließend kommt die BBSR-Studie zur Schlussfolgerung, dass der staatlichen Förderung von Wohneigentum auch künftig eine bedeutende Rolle zukommen sollte. Als Empfehlung für weiterhin zeitgemäße Förderprogramme schlägt das Bundesinstitut beispielsweise einen Ballungsraumbonus oder auch eine Förderung zur Unterstützung der Eigenkapitalbildung von Haushalten vor.

Hintergrund

Das Baukindergeld, aufgelegt als KfW-Förderprogramm, wurde zwischen 2018 und 2020 Familien mit Kindern beim Kauf oder Neubau einer selbst genutzten Immobilie gewährt. Abhängig vom Haushaltseinkommen bezuschusste der Staat jedes Kind der Familie für zehn Jahre in Höhe von 1.200 Euro pro Jahr. (as)

Bild: © MR – stock.adobe.com

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