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13. September 2024
Warum Beschäftigte manchmal nur noch das Nötigste tun

Warum Beschäftigte manchmal nur noch das Nötigste tun

„Quiet Quitting“ beschreibt Arbeitnehmer, die nur noch das absolute Minimum leisten, das für die Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlich ist. Die International Workplace Group hat in einer Studie nun Gründe für Quiet Quitting gesucht. Oftmals geht es um Mikromanagement und Wertschätzung.

In einer Studie hat sich die International Workplace Group (IWG), Anbieter von Hybridarbeitslösungen, damit befasst, warum Arbeitnehmer am ehesten „leise kündigen“. Besser bekannt ist diese Art der Kündigung unter dem englischen Pendant „Quiet Quitting“. Der Begriff beschreibt Mitarbeiter, die nur das absolute Minimum leisten, das in ihrer Stellenbeschreibung gefordert ist. Der Studie zufolge riskieren Arbeitgeber, die das Arbeitsmuster und die Arbeitsorte ihrer Teams mikromanagen, ihre Top-Talente durch “Quiet Quitting” zu verlieren.

Gründe für Quiet Quitting

57% der befragten Arbeitnehmer sagten demnach, dass sie eher „quiet quitten“ würden, wenn ihr Vorgesetzter ihnen das Gefühl gibt, keine Wertschätzung zu erhalten. Weitere Gründe sind Mikromanagement und mangelnde Flexibilität, von einem Standort aus zu arbeiten, der ihren Bedürfnissen entspricht.

Wann Jobwechsel?

Aktuell sind der Studie nach außerdem 22% der Arbeitnehmer demotiviert oder haben sich in der Vergangenheit so gefühlt. 40% der Büroangestellten machten die Angabe, sie würden eher nicht „quiet quitten“ oder am Arbeitsplatz demotiviert sein, wenn ihre Arbeitgeber ein hybrides Modell anbieten. Und: Weit über die Hälfte (62%) der Befragten, die bereits ein hybrides Arbeitsmodell nutzen, würde überlegen, den Job zu kündigen, wenn sie wieder fünf Tage die Woche ins Büro müsste. Eine weitere Erkenntnis: 71% lehnen laut Studie ein Jobangebot ab, wenn es mit einem langen Arbeitsweg verbunden ist. 72% würden aber eine neue Stelle nachdenken, wenn dort die Möglichkeit besteht, von jedem beliebigen Ort aus zu arbeiten.

Höhere Arbeitszufriedenheit und Produktivität durch hybrides Arbeiten?

Und was bewirkt das hybride Arbeiten bei den Beschäftigten? In der Studie wird dieser Arbeitsform eine Steigerung der Produktivität (78%) bescheinigt. Zudem befähige es die Mitarbeitenden, Entscheidungen über ihre Arbeitszeiten zu treffen. Dies kann dann darauf beruhen, wann und wo sie am produktivsten sind (92%). Von den Beschäftigten, die aktuell nicht hybrid arbeiten, glauben 55%, dass sie mit hybriden Arbeitsmöglichkeiten durch ihre Vorgesetzten eine höhere Arbeitszufriedenheit und Produktivität erreichen würden.

Arbeitnehmer von langen, kostspieligen Arbeitswegen mehrmals pro Woche befreien

„Diese jüngste Forschung der International Workplace Group zeigt, wie Unternehmen das ‚Quiet Quitting‘ bekämpfen können, um die Produktivität zu erhalten“, meint Mark Dixon, CEO der International Workplace Group. Die größte Steigerung von Leistung, Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit ergebe sich daraus, die Arbeitnehmer von den Belastungen eines langen, kostspieligen und unproduktiven Arbeitswegs mehrmals pro Woche zu einem Büro in der Innenstadt zu befreien. Und weiter: „Viele Aufgaben könnten ebenso gut näher am Wohnort erledigt werden. Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter dazu befähigen, dort zu arbeiten, wo und wann sie am produktivsten sind. Indem sie den Mitarbeitern diese Möglichkeit geben, fördern Unternehmen weniger wahrscheinlich eine Kultur von unzufriedenen und unengagierten Mitarbeitern.“

Über die Studie

Für die Untersuchung wurden zwischen dem 20.06.2024 und dem 25.06.2024 von Censuswide 1.005 Vollzeit- und Hybrid-Büroangestellte befragt. (lg)

Bild: © tanaonte – stock.adobe.com